IATA: Airlines erwirtschaften Milliarden-Gewinne
Die Fluggesellschaften rund um den Globus werden 2024 profitabler sein als bislang prognostiziert. Das teilt die IATA auf ihrer Generalversammlung in Dubai mit.
Willie Walsh, Generaldirektor der International Air Transport Association (IATA), trat Anfang Juni in Dubai mit guten Nachrichten vor die Teilnehmer der momentan in Dubai stattfindenden Generalversammlung: „In einer Welt mit vielen und wachsenden Unsicherheiten können die Fluggesellschaften ihre Rentabilität weiter steigern.“ Die IATA erwarte einen „Gesamtnettogewinn von 30,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024“, so Walsh. Noch im Dezember war der Airline-Verband von maximal 25,7 Milliarden US-Dollar ausgegangen.
Die insgesamt erwirtschafteten Umsätze dürften sich 2024 auf rekordhohe 996 Milliarden US-Dollar summieren. Das Plus gegenüber dem Vorjahr läge somit bei 9,7 Prozent. Die Betriebsgewinne sollen laut IATA 59,9 Milliarden US-Dollar erreichen. Zudem geht der Verband in diesem Jahr von 4,96 Milliarden Fluggästen, so viele wie noch nie zuvor in der Geschichte der Luftfahrt, und 62 Millionen Tonnen beförderter Luftfracht aus.
Worauf basiert die IATA-Prognose?
Grund genug also für Optimismus: „Das Bedürfnis der Menschen zu fliegen, war noch nie so groß wie heute“, sagt Walsh. Außerdem sei die Weltwirtschaft auf die Luftfrachtbranche angewiesen. Immer gelte es, Handelsgüter im Wert von mindestens 8,3 Billionen US-Dollar auf dem Luftweg zu den Kunden zu befördern. „Zweifellos ist die Luftfahrt für die Ambitionen und den Wohlstand von Menschen und Volkswirtschaften von entscheidender Bedeutung“, betont Walsh. „Deshalb ist es wichtig, die Rentabilität der Fluggesellschaften zu stärken und ihre finanzielle Resilienz zu erhöhen.“ Denn nur ausreichend Rentabilität ermögliche Investitionen in Produkte und in die Nachhaltigkeitslösungen, die die Branche brauche, um bis 2050 kohlenstofffrei fliegen zu können.
Wie hoch ist die Rendite?
Dass die Luftfahrtindustrie auf dem Weg zu nachhaltigen Gewinnen sei, erkennt Walsh. „Aber es gibt noch eine große Lücke zu schließen. Eine Rendite von 5,7 Prozent auf das investierte Kapital liegt weit unter den Kapitalkosten, die bei mehr als neun Prozent liegen. Und der Gewinn von lediglich 6,14 US-Dollar pro Passagier zeigt, wie mager unsere Gewinne sind. In vielen Teilen der Welt reicht das kaum für einen Kaffee.“
Um die Rentabilität zu verbessern, fordert Walsh die Lösung von Problemen in der Lieferkette, „damit wir unsere Flotten effizient einsetzen können, um die Nachfrage zu befriedigen“. Auch ein Abbau lästiger Vorschriften und immer neuer Steuervorschläge wären hilfreich. Der IATA-Generaldirektor nimmt deshalb die Politik in die Pflicht: „Die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu fördern, wäre ein Gewinn für die Wirtschaft, für Arbeitsplätze und für die Konnektivität. Dies würde uns auch in eine starke Position versetzen, um Investitionen in die Nachhaltigkeit zu beschleunigen.“
Mit wie vielen Auslieferungen rechnet die IATA?
Die IATA rechnet in diesem Jahr mit rund 38,7 Millionen angebotenen Flügen. Dieser Wert liegt um 1,4 Millionen Flüge unter der Schätzung aus dem Dezember 2023, was vor allem auf die Verlangsamung der Auslieferungen angesichts der anhaltenden Lieferkettenprobleme in der Luft- und Raumfahrtbranche zurückzuführen sei. So dürften 2024 1583 Flugzeugübergaben erfolgen, das sind elf Prozent weniger als die erst vor wenigen Monaten veröffentlichten Prognosen. Aktuell setzen die Fluggesellschaften größere Flugzeuge ein, um dem Problem zu begegnen.
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