Schlechte Nachrichten für Boeing: Die Zulassung für den neuen Kurzstreckenjet 737 Max 7 steht auf der Kippe. Ende Dezember treten strengere Sicherheitsanforderungen in Kraft – und die Zeit wird knapp.

Schon wieder ein Rückschlag für Boeing: Die US-Luftfahrtbehörde FAA äußert in einem Brief an den US-Flugzeughersteller große Zweifel, dass die Zertifizierung des Kurzstreckenjets 737 Max 7 bis Dezember abgeschlossen ist. Dabei treten Ende des Jahres strengere Sicherheisanforderungen in Kraft. Für Boeing tickt somit die Uhr, die Zeit wird knapp.

In dem Schreiben der Luftfahrtbehörde teilt der Exekutivdirektor für Flugsicherheit, Lirio Liu, Boeing mit, dass die Behörde einige Bedenken hinsichtlich verschiedener Angaben des Flugzeugherstellers habe. Die Behörde forderte klare Angaben darüber, bis wann die noch ausstehenden Dokumente vorliegen werden.

Die Zeit rennt: Schafft Boeing die Zulassung der 737 Max 7 rechtzeitig?

Die erforderlichen Dokumente – sogenannte SSAs – müssten bis Mitte September eingereicht sein, „wenn das Unternehmen beabsichtigt, seinen Projektplan für den Abschluss der Zertifizierungsarbeiten bis Dezember erfüllen.“ Die US-Luftfahrtbehörde geht davon aus, dass „viele dieser Dokumente aufgrund ihrer Komplexität und ihres Einflusses auf die Gesamtsicherheit des neuen Flugzeugs viel Zeit in Anspruch nehmen werden, um sie zu überprüfen.“

Bisher sollen knapp zehn Prozent der SSAs von der FFA abgesegnet worden sein. Weitere 70 Prozent befänden sich in verschiedenen Phasen der Überprüfung und Überarbeitung, erklärte Lirio.

Ab 2023 gelten neue Vorschriften für Warnfunktionen im Cockpit

Der Druck auf Boeing wächst, denn bis zum Jahresende muss die Zertifizierung der Boeing 737-Variante Max 7 und 10 von der FAA vollzogen sein. Ansonsten werden neue Vorschriften für Warnfunktionen im Cockpit wirksam. Dann würde die Zulassung noch weiter nach hinten verschoben werden.

Und wie reagiert Boeing auf die Zweifel? Der US-Flugzeughersteller versucht auf politischem Wege eine Fristverlängerung zu erreichen. Es heißt, dass man mit politischen Entscheidungsträgern über die Zeit, die benötigt wird, um diese Zertifizierung nach bewährtem Muster abzuschließen, spreche.