Das chinesische Flugboot Avic AG600 stellt neue Maßstäbe auf: Ob von Land, See oder vom Meer, es wird enorme Wassermassen transportieren und anschließend ablassen können. Doch es gibt auch Kritik.

Die chinesische Firma Avic entwickelt seit Ende 2017 ein Amphibienflugzeug der besonderen Art. Es soll primär für das Löschen von Feuern eingesetzt werden und kann damit als Helfer bei verschiedenen Rettungsaktionen eingeplant werden. Warum dieses Flugboot nicht nur positive Aspekte hat und welche Dimensionen es haben wird, erklärt AERO INTERNATIONAL.

Flugboot AG600 ist so lang, wie ein Airbus A320

Die Fortschritte bei dem Projekt des Amphibienflugzeugs waren in den vergangenen Jahren anhand verschiedener Ereignisse bemerkbar. Zunächst gelang der Start von Land, anschließend von See und im vorletzten Jahr vom Meer aus.  Mit einer Länge von knapp 39 Metern ist das chinesische Flugboot damit ungefähr so groß wie ein gewöhnliches Verkehrsflugzeug vom Typ Airbus A320 oder Boeing 737.

Der Hersteller Avic hat bis zum heutigen Tag bereits vier Bestellungen entgegennehmen können. Laut Angaben der Firma wird das Flugzeug ein maximales Startgewicht von rund 52 Tonnen haben und 4500 Kilometer Reichweite schaffen. Die Avic AG600 wird von vier Turboprop-Motoren angetrieben.

Wassermassen in 20 Sekunden: Flugboot stellt neue Rekorde auf

Im Vergleich zu den bisherigen Werten, wird das chinesische Flugzeug neue Maßstäbe setzen. Laut den bisherigen Daten des Betreibers, wird das Flugboot binnen 20 Sekunden rund zwölf Tonnen Wasser ausschütten können. Daher kann das Luftfahrzeug für Rettungsflüge eingesetzt werden. Insbesondere bei Löscheinsätzen für Waldbrände können die schnell zur Verfügung stehenden Wassermassen dann von Vorteil sein.

Kritiker vermuten Militäreinsatz

Das Flugboot scheint allerdings auch einem anderen Zweck dienlich zu sein. Durch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten könnte das Flugboot durchaus auch in einem militärischen Kontext eingesetzt werden. Es wäre beispielsweise denkbar, dass mit dem Flugzeug Waffen oder Truppen transportiert werden können. Kritiker vermuten, dass die chinesische Regierung den AG600 für die Militärpräsenz im südchinesischen Meer einplant. Damit wären andere Konfliktparteien wie die Anrainerstaaten, aber auch die USA unter Druck.