15 Jahre Flightright: Wie ein Legal-Tech-Pionier die Fluggastrechte geprägt hat
Vor 15 Jahren begann in Deutschland eine Erfolgsgeschichte, die die Rechte von Millionen Reisenden verändert hat. Mit der Gründung von Flightright im Jahr 2010 entstand ein Unternehmen, das seither maßgeblich dazu beitrug, Fluggastrechte in Europa zu stärken und durchzusetzen.
Die Ursprungsidee von Flightright war so simpel wie wirkungsvoll: Passagiere, die von Verspätungen, Annullierungen oder Nichtbeförderungen betroffen sind, sollten unkompliziert und risikofrei ihre Entschädigung geltend machen können. Was mit einem persönlichen Erlebnis des Gründers Dr. Philipp Kadelbach begann, ist heute ein europaweiter Branchenstandard. Millionen Reisende haben ihre Ansprüche mit Flightright erfolgreich durchgesetzt, oft sogar vor dem Bundesgerichtshof oder dem Europäischen Gerichtshof.
Erfolge vor Gericht: Fluggastrechte europaweit gestärkt
In den vergangenen Jahren hat Flightright zentrale Gerichtsentscheidungen erstritten, die weit über Einzelfälle hinaus Wirkung entfalten. Dazu gehören Urteile, die den Anspruch auf Entschädigung bei Anschlussflügen, Wet-Lease-Konstruktionen oder kurzfristigen Annullierungen klären. Diese wegweisenden Verfahren haben klare Regeln für Airlines und Verbraucher geschaffen und die Fluggastrechte in Europa entscheidend weiterentwickelt.
Flightright: Wachstum über die Grenzen hinaus
Aus dem Berliner Start-up ist ein international tätiges Unternehmen geworden. Mit über 300 Mitarbeitern an vier Standorten betreut Flightright heute nicht nur Fälle in Deutschland, sondern auch in Spanien, Frankreich, Großbritannien und den nordischen Ländern. Seit der Übernahme des dänischen Marktführers Flyhjaelp im Jahr 2021 ist das Unternehmen auch in Skandinavien stark vertreten. Trotz der Pandemie konnte Flightright sein Geschäftsmodell stabil halten und weiter ausbauen.
Legal Tech trifft Verbraucherschutz
Flightright gilt als Vorreiter der Legal-Tech-Bewegung. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz werden Erfolgsaussichten von Entschädigungsansprüchen binnen Sekunden geprüft. Automatisierte Abläufe und digitale Schnittstellen sorgen dafür, dass der Zugang zum Recht für Verbraucher so einfach wird wie Online-Banking. Dieses Modell hat sich inzwischen auch auf weitere Rechtsgebiete ausgeweitet: Unter der Marke „Allright“ bietet das Unternehmen Unterstützung bei Miet-, Arbeits- und Verkehrsrecht an.
Widerstand von Airlines
Der Erfolg von Flightright bleibt nicht ohne Gegenwehr. Airlines versuchen immer wieder, das Geschäftsmodell juristisch anzugreifen. In einigen Fällen musste Flightright sogar Pfändungen von Flugzeugen oder Konten durchsetzen, um die Rechte der Passagiere einzufordern. Aktuell sieht sich das Unternehmen zudem einer politischen Herausforderung gegenüber: Die geplante Reform der EU-Fluggastrechteverordnung könnte die Rechte der Reisenden deutlich einschränken. Nach Einschätzung von Flightright würden bis zu 60 Prozent der bisherigen Entschädigungsfälle künftig entfallen.
Zukunft der Fluggastrechte
Trotz dieser Risiken zeigt sich Flightright kämpferisch. Das Unternehmen will auch in den kommenden Jahren für starke Fluggastrechte in Europa eintreten und gleichzeitig den Zugang zu weiteren Verbraucherrechten digital erleichtern. Die Vision bleibt klar: Niemand soll Hemmungen haben, sein Recht einzufordern, mit fairen Kosten und einem verlässlichen Partner an der Seite.