Hamburg/Düsseldorf Die Passagiere an den Flughäfen in Hamburg und NRW dürfen noch nicht endgültig aufatmen: Die Tarifkonflikte zwischen Verdi und dem privaten Sicherheitsgewerbe gehen zunächst in die Schlichtung. Der Tarifstreit zwischen dem Sicherheitspersonal am Hamburger Flughafen und den Arbeitgebern ist doch noch nicht beigelegt. Mit einem klaren Votum von 75 Prozent forderten die Mitglieder der […]

Hamburg/Düsseldorf

Die Passagiere an den Flughäfen in Hamburg und NRW dürfen noch nicht endgültig aufatmen: Die Tarifkonflikte zwischen Verdi und dem privaten Sicherheitsgewerbe gehen zunächst in die Schlichtung.

Der Tarifstreit zwischen dem Sicherheitspersonal am Hamburger Flughafen und den Arbeitgebern ist doch noch nicht beigelegt. Mit einem klaren Votum von 75 Prozent forderten die Mitglieder der Gewerkschaft Verdi eine Schlichtung. «Ein Grund für diese Entscheidung liegt in der strukturellen Verschlechterung des neuen Angebotes vom 11. März», erklärte Verdi-Verhandlungsführer Peter Bremme am Montag. Die Löhne im ersten Angebot der Arbeitgeber sollten schon im Januar 2014 steigen, im neuen Angebot steigen sie erst von April 2014 an. «Diese Verschlechterung hat viele unserer Mitglieder irritiert», erklärte Bremme. Die Arbeitgeber reagierten mit «großer Verärgerung».

In der Vorwoche hatten beide Seiten einen Tarifabschluss mit einem Lohnzuwachs von 15 Prozent bekanntgegeben. Weitere Streiks in Hamburg hatte Verdi ausgesetzt. Am Montag bekräftigte die Gewerkschaft, dass es in der Hansestadt keine neuen Arbeitsniederlegungen geben soll.

Es sei völlig unverständlich, dass eine Gesamterhöhung von 15 Prozent binnen eines Jahres abgelehnt werde, betonte Harald Olschok, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Sicherheitswirtschaft (BDSW). Es sei zu hoffen, dass sich Verdi Hamburg «wenigstens an sein Versprechen halte und während der Osterferien im Stadtstaat nicht streiken» werde. «Wir werden Verdi in den nächsten Tagen die Durchführung eines Schlichtungsverfahrens anbieten», kündigte Olschok an. Während der Schlichtung herrsche Friedenspflicht.

Im erbittert geführten Arbeitskampf des privaten Sicherheitsgewerbes in Nordrhein-Westfalen soll ebenfalls ein Schlichter weitere Flughafen-Streiks vermeiden. Beide Seiten einigten sich am Montag darauf, Landesschlichter Bernhard Pollmeyer einzuschalten. Dies sei der geeignete Versuch, den Beschäftigten endlich zu einer angemessenen Lohnerhöhung zu verhelfen, erklärte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Becker. Zuvor habe die Arbeitgeberseite ihr Angebot für die unterste Lohngruppe leicht um 2 Cent pro Stunde nachgebessert. Dem widersprachen die Arbeitgeber: Es habe am Montag kein neues Angebot gegeben.

Bis zum Vorschlag des Schlichters setzt die Gewerkschaft Verdi die Streiks an den Flughäfen aus. Über die Annahme des Schlichterspruchs werden die Gewerkschaftsmitglieder voraussichtlich noch abstimmen. Die Arbeitgeber hatten bereits seit längerem einen Schlichter gefordert. In dem Tarifkonflikt waren die Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn jeweils sieben Tage lang bestreikt worden.

Quelle: dpa