Fraport nimmt Rios Flughafen ins Visier
Rio de Janeiro Fraport will in Brasilien erneut seinen Hut in den Ring werfen. Diesmal geht es um die Privatisierung der Flughäfen in Rio und Belo Horizonte. Noch sind die Ausschreibungen nicht draußen, doch die Frankfurter sondieren vor Ort schon mal die Lage. Der Betreiber des Frankfurter Flughafens, die Fraport AG, hat Interesse an der […]
Rio de Janeiro
Fraport will in Brasilien erneut seinen Hut in den Ring werfen. Diesmal geht es um die Privatisierung der Flughäfen in Rio und Belo Horizonte. Noch sind die Ausschreibungen nicht draußen, doch die Frankfurter sondieren vor Ort schon mal die Lage.
Der Betreiber des Frankfurter Flughafens, die Fraport AG, hat Interesse an der geplanten Privatisierung des Internationalen Flughafens von Rio de Janeiro. «Galeão (Rios Flughafen) wäre für uns interessant. Wir sind bestrebt, unser Know- How auch im Ausland gewinnbringend einzusetzen», sagte Fraport- Vorstandschef Stefan Schulte der Nachrichtenagentur dpa in Rio. Er könne sich ein gemeinsames Angebot mit dem brasilianischen Partner EcoRodovias vorstellen. Allerdings habe die Regierung die Ausschreibungsbedingungen noch nicht vorgelegt. Er sei aber zuversichtlich, dass dies in diesem Sommer noch geschehe.
Brasília will spätestens im August die Modalitäten für die Ausschreibung veröffentlichen. Auch bei der anstehenden Privatisierung des Confins-Airports in Belo Horizonte (Bundesstaat Minas Gerais) erwägt Fraport, den Hut in den Ring zu werfen. Unterstützung bekam Schulte von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), der mit einer Delegation bis Samstag in Rio Station machte. «Wir bemühen uns sehr um Infrastrukturprojekte, insbesondere um Flughäfen, insbesondere in Rio», sagte Bouffier bei einem Empfang von Rios Generalkonsul Harald Klein. «Wir hoffen, dass wir mit Hilfe unserer brasilianischen Freunde erfolgreich sein werden.»
Schulte verwies auf das große Potenzial des Flughafens von Rio, der 2011 ein Aufkommen von rund 15 Millionen Passagiere hatte. Die Gesamtkapazität soll aber von derzeit 17,4 Millionen auch wegen der anstehenden Großereignisse der Fußball-WM 2014 und der Olympischen Spiele 2016 in Rio auf bis zu 44 Millionen Passagier pro Jahr erweitert werden. 2012 waren Fraport und EcoRodovias im Rennen um den Guarulhos Flughafen in São Paulo leer ausgegangen.
Als eine der Bedingungen für Rio zeichnet sich ab, dass Bewerber Erfahrungen im Betreiben eines Flughafens mit einem Mindestaufkommen von 35 Millionen Passagieren in Jahr nachweisen müssen. In Frankfurt wurden 2012 rund 57,5 Millionen Passagiere abgefertigt. In Südamerika betreibt Fraport den Flughafen in Lima (Peru), der 2012 zum sechsten Mal von den Passagieren zum besten Flughafen Südamerikas gewählt wurde.
Quelle: dpa