Die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg wollen sich für mehr Lang- und Mittelstreckenverbindungen am Hauptstadtflughafen BER einsetzen.

„Der Flughafen Berlin-Brandenburg soll seiner Funktion als Drehkreuz für Ostdeutschland gerecht werden können“, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung nach einer Kabinettssitzung beider Regierungen in der Potsdamer Staatskanzlei am Freitag. Die beiden Länder werden sich demnach unter anderem bei der Bundesregierung dafür einsetzen, regulatorische Hürden zu beseitigen, die zusätzlichen Start- und Landerechten im Wege stehen.

Anbindung vom BER wird Hauptstadt nicht gerecht

Nach Angaben der Berliner Landesregierung starten am BER täglich etwa sechs Langstreckenverbindungen. Währenddessen gehen von westdeutschen Flughäfen – insbesondere Frankfurt und München – täglich rund 180 Langstreckenflüge aus.

Die Anbindung des BER werde der eines Hauptstadtflughafens nicht gerecht, sagte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) laut der Mitteilung. „In Sachen Erreichbarkeit bleiben wir deutlich hinter anderen, westdeutschen Regionen zurück.“ Mehr Direktverbindungen ohne unnötige und ökologisch fragwürdige Umstiege erwarteten auch die Menschen und Unternehmen der Region, fügte Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) an.

BER: mehr Angebote für die Langstrecke

Die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) versucht seit Jahren, mehr Angebote auf der Langstrecke anzuziehen – mit durchwachsenem Erfolg. Im vergangenen Jahr nahm die norwegische Billigfluglinie Norse Atlantic Verbindungen zwischen Schönefeld und Los Angeles, Florida sowie New York ins Programm, hat aber zumindest die Verbindungen an die Westküste bereits wieder gestrichen.

Seit Jahren diskutieren das Land Berlin und der Bund zudem über eine zusätzliche Lizenz für die Fluggesellschaft Emirates, die vom BER aus gerne fliegen würde, dafür aber keine anderen deutschen Standorte aufgeben will. „Die Gespräche laufen, sie sind weiterhin nicht ganz einfach“, sagte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) vor einigen Wochen. (dpa)