Wie Sie Ihren Hund mit ins Flugzeug nehmen können – Airline-Regeln, Kosten und Tipps für Reisen mit Tieren in Kabine oder Frachtraum.

Wer seinen Hund im Flugzeug mitnehmen möchte, muss sich frühzeitig über die unterschiedlichen Regelungen informieren. Ob in der Kabine oder im Frachtraum: Jede Airline hat eigene Bestimmungen zu Gewicht, Größe und Kosten. Während kleine Hunde oft im Handgepäck mitreisen dürfen, gelten für größere Tiere besondere Vorschriften. AERO INTERNATIONAL gibt einen Überblick über die aktuellen Vorgaben der Fluggesellschaften, die wichtigsten Kostenpunkte und praktische Tipps für den sicheren Transport des Hundes.

Themen dieses Beitrags

  1. Welche Vorschriften gelten aktuell?
  2. Was kostet es, einen Hund im Flugzeug mitzunehmen?
  3. Hundegrößen beim Fliegen
  4. In der Kabine oder im Frachtraum?
  5. Bis wie viel Kilo darf ein Hund mit ins Flugzeug?
  6. So bereiten Sie den Hund auf den Flug vor
  7. Tipps für internationale Reisen mit Hund
  8. Einreisebestimmungen und Altersgrenzen
  9. Listenhunde und empfindliche Rassen
  10. Häufige Fragen zu Hunden im Flugzeug

Hund im Flugzeug mitnehmen – welche Vorschriften gelten?

Die Beförderung von Hunden im Flugzeug unterliegt klaren Richtlinien, die sowohl von der Europäischen Union als auch von der International Air Transport Association (IATA) festgelegt sind. Für Reisen innerhalb der EU ist ein gültiger EU-Heimtierausweis erforderlich, der Mikrochipnummer und Impfstatus (insbesondere Tollwutimpfung) dokumentiert. Außerhalb der EU müssen zusätzlich nationale Einreisebestimmungen beachtet werden, die teilweise Quarantänezeiten oder tierärztliche Atteste vorschreiben.

Der Transport muss stets in einer sicheren, belüfteten Transportbox erfolgen. Diese muss stabil, auslaufsicher und groß genug sein, dass der Hund aufrecht stehen, sich drehen und hinlegen kann. Die IATA definiert hierzu exakte Mindestmaße, die sich an der Größe des Tieres orientieren.

Hund im Flugzeug mitnehmen – Kosten bei großen Airlines

Die Kosten für den Transport eines Hundes im Flugzeug unterscheiden sich je nach Airline, Flugstrecke und Gewicht des Tieres erheblich. Grundsätzlich gilt:

  • Kleine Hunde in der Kabine kosten meist zwischen 50 und 100 Euro pro Strecke.

  • Größere Hunde im Frachtraum liegen häufig zwischen 120 und 300 Euro – abhängig von Gewicht, Zielregion und Airline.

Beispiele Kosten:

  • Lufthansa: Hunde bis 8 Kilogramm dürfen in der Kabine mitfliegen (ab 60 Euro pro Strecke).

  • Air France: ab 70 Euro innerhalb Europas, bis zu 200 Euro auf Langstrecken.

  • Condor: ab 79,99 Euro in der Kabine, Frachtraum nach Gewicht gestaffelt.

  • Turkish Airlines: ab 90 Euro (Inlandsflug) bis 250 Euro (Langstrecke).

Hinzu kommen mögliche Zusatzkosten für Transportbox, Tierarztbescheinigungen oder Reisedokumente. Bei internationalen Flügen können Gebühren für Zoll- oder Veterinärkontrollen anfallen.

Wie groß darf ein Hund im Flugzeug sein?

Die Größe des Hundes bestimmt, ob er in der Kabine oder im Frachtraum transportiert wird. In der Regel erlauben Airlines den Kabinentransport nur, wenn die Transporttasche nicht größer als 55 × 40 × 23 cm ist und sich sicher unter dem Vordersitz verstauen lässt.

Der Hund muss in der Tasche aufrecht stehen und sich umdrehen können. Überschreitet er diese Maße, muss er im klimatisierten und druckgeregelten Frachtraum reisen.

Hunde in der Kabine oder im Frachtraum mitnehmen?

Viele Tierhalter fragen sich, welche Option die bessere ist. Kleine Hunde fühlen sich in der Regel wohler, wenn sie in der Kabine nah bei ihrem Besitzer reisen können. Wichtig: Während Start und Landung muss die Transporttasche geschlossen und unter dem Vordersitz verstaut bleiben. Für größere Hunde ist der Frachtraum die einzige Möglichkeit. Die meisten Flugzeuge verfügen über spezielle, temperatur- und druckgeregelte Tierbereiche, die denselben klimatischen Bedingungen wie die Kabine entsprechen.

Tierärzte empfehlen, den Hund vorab an die Transportbox zu gewöhnen und auf Beruhigungsmittel zu verzichten, da diese Kreislauf und Atmung beeinträchtigen können.

Beispiel Condor im Frachtraum:

Für den Transport im Frachtraum akzeptiert Condor ausschließlich eine begrenzte Anzahl an Hunden und Katzen. Voraussetzung ist eine luftdurchlässige, wasserdichte und ausbruchsichere Transportbox, die den Bestimmungen der IATA Live Animals Regulations (IATA LAR) entspricht. Pro Box darf nur ein Tier befördert werden.

Fluggäste müssen das Tier spätestens 48 Stunden vor Abflug anmelden – der Transport ist ausschließlich auf Direktflügen möglich. Beim Check-in muss eine ausgefüllte Checkliste für die Tierannahme vorgelegt werden. Zudem verlangt Condor genaue Angaben zur Rasse, zum Gewicht und zu den Maßen der Transportbox.

Die Kosten hängen von der jeweiligen Flugzone und der Boxgröße ab. Auf innerdeutschen Flügen oder Verbindungen innerhalb Europas (z. B. nach Frankreich, Italien, Österreich oder Spanien) kostet der Transport im Frachtraum 79,99 Euro pro Strecke für eine Box mit den Maßen 80 × 55 × 100 cm. Wird das Tier nicht vorab angemeldet, erhöht sich die Gebühr auf 140 Euro pro Strecke – und die Mitnahme kann nicht garantiert werden.

Beispiel Condor in der Kabine:

Bei Condor dürfen kleine Hunde und Katzen unter bestimmten Voraussetzungen in der Kabine mitreisen. Die Airline erlaubt pro Fluggast ein Tier in einem geschlossenen, luftdurchlässigen und wasserdichten Behältnis, das den IATA Live Animals Regulations entspricht. Das Tier muss sich darin aufrecht stellen, drehen und hinlegen können. Die Box darf maximal 55 × 40 × 20 cm groß sein und inklusive Tier höchstens 8 Kilogramm wiegen. Während des gesamten Fluges muss sie unter dem Vordersitz verstaut bleiben.

Die Reservierung für den Transport in der Kabine muss spätestens 24 Stunden vor Abflug erfolgen. Nicht angemeldete Tiere können am Flughafen abgewiesen werden. Zudem steigt die Gebühr dann auf 120 Euro pro Strecke. Der reguläre Preis für die Mitnahme eines Hundes in der Kabine beträgt 59,99 Euro auf innerdeutschen und innereuropäischen Flügen (Zone 1).

Aus Sicherheitsgründen dürfen Tiere nicht auf Sitzen an Notausgängen oder hinter Trennwänden sowie nicht in der Business Class des A330neo befördert werden. Außerdem müssen Passagiere eine Checkliste für die Annahme von Tieren ausgefüllt beim Check-in vorlegen.

Bis wie viel Kilo darf ein Hund mit ins Flugzeug?

Die meisten Airlines erlauben Hunde bis maximal 8 Kilogramm inklusive Transporttasche in der Kabine. Schwerere Tiere müssen in den Frachtraum. Einige Premium-Airlines bieten jedoch Sonderlösungen für Business- oder First-Class-Reisende, wo das Gewichtslimit etwas höher liegt. Assistenz- und Therapiehunde sind in der Regel von den Gewichtsgrenzen ausgenommen und dürfen kostenfrei in der Kabine mitreisen – vorausgesetzt, sie sind speziell ausgebildet und durch Zertifikat nachgewiesen.

So bereiten Sie den Hund auf den Flug vor

Eine gute Vorbereitung ist entscheidend für einen stressfreien Flug. Vor dem Abflug sollte der Hund tierärztlich untersucht werden; eine Reisebescheinigung ist auf vielen internationalen Strecken Pflicht. Der Hund sollte nicht unmittelbar vor dem Flug gefüttert werden, stattdessen empfiehlt sich eine leichte Mahlzeit vier bis fünf Stunden vorher. Auch eine letzte Gassirunde vor dem Boarding hilft, die Reise angenehmer zu gestalten.

Die Transportbox sollte mit Decke, vertrautem Spielzeug und Namensschild versehen werden. Bei längeren Flügen sind Wasserbehälter mit auslaufsicherem System erlaubt.

Tipps für internationale Reisen mit Hunden

Bei Flügen außerhalb der EU gelten oft deutlich strengere Einreisebestimmungen.

  • Großbritannien: Hunde dürfen nur über zugelassene Flughäfen (z. B. London Heathrow, Gatwick) mit bestimmten Airlines einreisen.

  • USA: Tollwutimpfung und Gesundheitszeugnis erforderlich, keine Quarantäne.

  • Kanada: Ähnliche Regelung, Nachweis der Impfung zwingend.

  • Vereinigte Arabische Emirate: Voranmeldung beim Ministry of Climate Change & Environment, Mikrochip und Attest notwendig.

  • Australien & Neuseeland: Strenge Quarantänebestimmungen, Tiertransport nur mit zugelassenen Cargo-Airlines (z. B. Qantas Freight).

Wer mit der Airline Emirates oder Qatar Airways reist, profitiert von speziellen Tier-Logistikzentren in Dubai und Doha, die rund um die Uhr betreut werden.

Einreisebestimmungen und Altersgrenzen beachten

Wer mit seinem Hund ins Ausland fliegen möchte, sollte sich unbedingt frühzeitig über die Einreisebestimmungen informieren. Bei Condor gelten zum Beispiel besondere Regelungen für die USA: Hunde, die sich innerhalb der letzten sechs Monate in sogenannten Tollwut-Hochrisikoländern aufgehalten haben, sind vom Transport ausgeschlossen. Alle anderen Tierhalter müssen vor Reiseantritt das offizielle CDC Dog Import Form ausfüllen und beim Check-in sowie bei der Einreise vorzeigen.

Darüber hinaus gelten Altersgrenzen. Beispielsweise befördert Condor Hunde und Katzen erst ab vier Monaten, bei Einreise aus bestimmten Drittländern – etwa Marokko, Indien, Thailand oder der Türkei – sogar erst ab sieben Monaten. Abweichende Vorschriften anderer Länder können zusätzliche Anforderungen wie Gesundheitszeugnisse oder Impfungen umfassen.

Ausschlüsse: Listenhunde und empfindliche Rassen

Bestimmte Hunderassen dürfen bei Condor grundsätzlich nicht transportiert werden. Dazu zählen sogenannte Listenhunde wie Pitbulls, American Staffordshire Terrier, Rottweiler, Mastiffs oder Dogo Argentinos. Der Transport kann bei Verstoß abgelehnt werden – auch für Mischlinge dieser Rassen.

Ebenfalls ausgeschlossen sind stumpfnasige Rassen wie Mops, Boxer, Bulldogge, Pekinese oder Perserkatzen. Diese Tiere sind besonders anfällig für Stress, Hitze und Druckveränderungen. Aus Sicherheitsgründen ist ihr Transport in der Kabine und im Frachtraum nicht erlaubt. Damit schützt Condor sowohl die Tiere selbst als auch die übrigen Passagiere an Bord.

FAQ – Häufige Fragen rund um Hunde im Flugzeug

Wie läuft der Check-in mit Hund ab?

Der Check-in sollte frühzeitig erfolgen. Die Transportbox wird vom Bodenpersonal geprüft und mit einem speziellen Tieraufkleber versehen.

Welche Airlines gelten als besonders tierfreundlich?

Lufthansa, KLM und Air France gelten als besonders erfahren im Tiertransport. Auch Emirates und Turkish Airlines haben eigene Tierprogramme.

Wie lange darf ein Hund im Frachtraum bleiben?

Je nach Strecke bis zu 12 Stunden. Bei längeren Flügen werden Hunde an Transitflughäfen in Tierstationen versorgt.

Kann man zwei Hunde in einer Box transportieren?

Nur bei Welpen aus demselben Wurf und unter bestimmten Gewichtsgrenzen – meist bis 14 Kilogramm gemeinsam.