Athen ringt um Unterbringung von Migranten – Flughafen als Lösung
Athen, 11. Dezember 2015 Weil die mazedonische Grenze für „Wirtschaftsflüchtlinge“geschlossen ist, bleiben die Migranten vorerst in Athen. Doch die Stadt weiß nicht, wo sie all die Menschen unterbringen soll. Die griechische Hauptstadt Athen kämpft mit der Unterbringung von Flüchtlingen und Migranten. Die Stadt sei völlig unvorbereitet auf die vielen Menschen, berichtet die Athener Tageszeitung „Kathimerini“. […]
Athen, 11. Dezember 2015
Weil die mazedonische Grenze für „Wirtschaftsflüchtlinge“geschlossen ist, bleiben die Migranten vorerst in Athen.
Doch die Stadt weiß nicht, wo sie all die Menschen unterbringen soll.
Die griechische Hauptstadt Athen kämpft mit der Unterbringung von Flüchtlingen und Migranten. Die Stadt sei völlig unvorbereitet auf die vielen Menschen, berichtet die Athener Tageszeitung „Kathimerini“. Nun könnte ein alter Flughafen als Notlager dienen.
Allein gestern kamen den Angaben zufolge erneut 4000 Migranten über die griechischen Inseln im Athener Hafen Piräus an. Hinzu kommen jene 1800 Migranten, die an der mazedonischen Grenze abgewiesen und am Mittwoch zurück nach Athen gebracht worden waren.
„Ich werde nicht zulassen, dass sich die Zustände der Jahre 2012 und 2013 wiederholen, als die Menschen hier ohne jegliche Versorgung und Unterbringung durch die Stadt wanderten“, wird Athens Bürgermeister Giorgios Kaminis von der „Kathimerini“ zitiert.
Die Bürgermeister der fünf hauptsächlich betroffenen Stadtteile zeigen sich in einem Schreiben an den für Migration zuständigen Vizeminister Ioannis Mouzalas ebenfalls besorgt. „Wir können nicht alle Wirtschaftsflüchtlinge aufnehmen, die von anderen europäischen Ländern abgewiesen werden“, schreiben sie. Die Bürgermeister reagierten damit auch auf Pläne, den ehemaligen Flughafen Ellinikon im Süden der Stadt als Auffanglager zu nutzen.
In der ehemaligen olympischen Taekwondo-Halle wurde provisorisch ein weiteres Lager eingerichtet. Dort halten sich derzeit jene rund 1800 Migranten auf, die vor wenigen Tagen von der griechisch-mazedonischen Grenze in die Hauptstadt gebracht wurden. Für den 17. Dezember ist jedoch in der Halle eine Sportveranstaltung geplant. „Ich weiß nicht, wohin die Migranten bis dahin sollen“, gestand Ioannis Mouzalas gestern im griechischen Fernsehsender ERT.
Etliche der Migranten machen sich allerdings ohnehin gleich wieder auf den Weg. So berichtet der TV-Sender Skai am Mittwoch, dass viele jener Menschen, die von der mazedonischen Grenze in die Hauptstadt gebracht worden waren, das Taekwondo-Stadion sofort wieder verlassen hätten. Journalisten gegenüber gaben sie an, die Reise nach Nordeuropa nun an einer anderen Stelle der Grenze zu Mazedonien versuchen zu wollen.