Taiwan senkt das Mindestalter für Piloten
Taiwan vergrößert die Altersspanne für Piloten – doch wie sehen die aktuellen Regelungen aus und wie können Airlines wie EVA Air davon profitieren.
Laut einer Analyse des Beratungsunternehmens Oliver Wyman fehlen weltweit rund 60.000 kommerzielle Piloten. Vor allem Taiwan ist von diesem Mangel betroffen. Das hängt unter anderem mit den Vorschriften in Taiwan zusammen, wo Pilotinnen und Piloten erst ab einem Alter von 20 Jahren ins Cockpit dürfen und spätestens mit 60 in den Ruhestand gehen müssen – anders als in vielen europäischen Ländern oder den USA, wo die Altersgrenzen flexibler sind. Doch diese Regelung wurde Anfang November durch das Ministerium für Verkehr und Kommunikation aufgehoben.
Neuer Beschluss der Altersgrenzen
Ab sofort gilt: als Erster Offizier darf man im Taiwan schon ab dem 18. Lebensjahr arbeiten. Vor her lag die Grenze bei 20 Jahren. Die Airline Transport Pilot License (ATPL) kann in Taiwan inzwischen bereits mit 21 statt wie bisher erst mit 23 Jahren erworben werden. Auch das Maximalalter für Piloten wurde von 60 auf 65 Jahre angehoben. Allerdings müssen sich Piloten ab 60 im Vier-Monats-Takt einer körperlichen und medizinischen Untersuchung unterziehen. Darüber hinaus sehen die Vorschriften vor, dass keine gemeinsame Cockpit-Besetzung mit Pilotinnen und Piloten über 60 Jahren zulässig ist. Durch dies Änderung passt man sich laut dem Ministerium für Verkehr und Kommunikation dem internationalem Standard der ICAO an.
Die Rolle der ICAO und Maßnahmen gegen den Pilotenmangel
ICAO steht für International Civil Aviation Organization – die Internationale Zivilluftfahrtorganisation. Sie ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die seit 1944 Standards und Regeln für die internationale Zivilluftfahrt festlegt, um Sicherheit, Regelmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Ihre Hauptaufgaben umfassen die Koordinierung des internationalen Luftverkehrs, die Festlegung von Sicherheitsstandards für Flugzeuge, die Luftraumregeln und die Förderung umweltfreundlicher Standards, wie z. B. die Reduzierung von Emissionen und Lärm.
Mit der Erweiterung der Altersgrenzen sollen mehr Interessierte für den Pilotenberuf gewonnen, der anhaltende Personalmangel in der Luftfahrt gemildert und das Wachstum der Airlines gefördert werden.
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