Die kanadische Airline WestJet hat bei Boeing den größten Auftrag ihrer Unternehmensgeschichte platziert. Damit setzt die Fluggesellschaft auf die Modernisierung und Erweiterung ihrer Flotte.

Die kanadische Fluggesellschaft WestJet hat eine weitreichende Flottenentscheidung getroffen: Das Unternehmen bestellte bei Boeing 60 Exemplare der 737-10 MAX sowie sieben 787-9 Dreamliner. Darüber hinaus sicherte sich WestJet Optionen auf weitere 25 Narrowbodies und vier Widebodies.

Durch den jüngsten Vertrag wächst das Auftragsbuch der Airline auf 123 fest bestellte Flugzeuge und 40 Optionen. Damit reichen die Flottenpläne nun bis ins Jahr 2034.

WestJets CEO betont Wachstumsstrategie und Reduzierung des Treibstoffverbrauchs

„Mit diesen Flugzeugen verfügt WestJet über das größte Orderbuch aller kanadischen Airlines und wird unsere Dreamliner-Flotte verdoppeln. Das unterstreicht unsere Wachstumspläne sowie unser Bekenntnis zu bezahlbaren Reiseoptionen für Kanadier von Küste zu Küste und zu attraktiven Karrierewegen für unsere Mitarbeitenden“, erklärte WestJet-CEO Alexis von Hoensbroech. Die hochmodernen und effizienten Jets seien entscheidend für die Erneuerung der Flotte und würden zudem den Treibstoffverbrauch spürbar senken.

Boeing und WestJet: Langjährige Partnerschaft

Seit der Gründung 1996 setzt WestJet auf Boeing-Flugzeuge. „Wir fühlen uns geehrt, dass WestJet erneut sein Vertrauen in Boeing setzt. Diese Investition festigt unsere Partnerschaft und sichert die Flottenplanung für die kommenden Jahrzehnte“, sagte Stephanie Pope, Präsidentin und CEO von Boeing Commercial Airplanes.

Wirtschaftliche Bedeutung der Bestellung

Auch wirtschaftlich hat die Vereinbarung Gewicht: Kanada gehört zu den wichtigsten internationalen Zuliefermärkten von Boeing. Jährlich generieren die Produktionsanteile für alle Boeing-Programme einen wirtschaftlichen Nutzen von rund vier Milliarden US-Dollar für Kanada und sichern langfristige Arbeitsplätze in beiden Ländern.

Die politische Ebene betont ebenfalls die Bedeutung des Deals. Kanadas Verkehrsministerin Chrystia Freeland sprach von einem „pragmatischen Ansatz, der neue Chancen, wirtschaftliche Vorteile und langfristige Jobs auf beiden Seiten der Grenze schafft“. Albertas Premierministerin Danielle Smith hob hervor, dass die Bestellung WestJets größte Investition überhaupt darstellt und die wachsende Rolle der Provinz als bedeutender Standort der Luft- und Raumfahrtindustrie festige.

WestJet-Flotte zählt zu den Jüngsten Nordamerikas

WestJet betreibt aktuell eine Flotte von 193 Passagierflugzeugen, darunter 147 Boeing 737, sieben Boeing 787 und 39 De Havilland Q400. Mit einem Durchschnittsalter von rund zehn Jahren zählt die Flotte zu den jüngsten unter den etablierten nordamerikanischen Airlines.

Der jüngste Beschluss des WestJet-Verwaltungsrats markiert nicht nur die größte Bestellung in der Geschichte der Airline, sondern gilt zugleich als größter kanadischer Auftrag für Boeing.