Wie kann ich bei Miles and More Meilen einlösen? Ab wann gibt es einen Freiflug und welche Partner machen überhaupt beim Vielfliegerprogramm mit? Wir beantworten die wichtigsten Fragen!

„Machen Sie mit Miles and More aus Ihren Wünschen echte Erlebnisse“ – damit wirbt das Unternehmen aus Frankfurt am Main. Doch was steckt hinter dem Vielfliegerprogramm? Und ist es auch attraktiv für Menschen, die nur sehr unregelmäßig mit dem Flugzeug verreisen? AERO INTERNATIONAL beantwortet alles rund um das Thema Miles and More: Wie funktioniert das Konzept? Für wen lohnt sich das Sammelprogramm? Ab wann gibt es einen Freiflug?

Was ist Miles and More?

Miles and More ist eines der größten Vielfliegerprogramme der Welt. In Europa gibt es sogar mehr als 30 Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Als Tochterfirma der Lufthansa, bündelt Miles and More viele Flugunternehmen der Lufthansa Gruppe, aber auch Airlines der Star Alliance. Die Star Alliance ist eine Luftfahrtallianz zu der beispielsweise Air Canada, United und Thai Airways gehören.

Sobald Sie sich als Nutzer auf der Webseite des Unternehmens (www.miles-and-more.com) registriert haben, können Sie anfangen für gebuchte Flüge sogenannte Meilen zu sammeln. Die Meilen – vergleichbar mit Payback-Punkten – werden dann als eine Art Guthaben gesammelt. Dieses kann wiederum gegen einen Prämienflug oder andere Prämien eingelöst werden. Aber auch im Alltag können die Prämienmeilen gesammelt werden: Ob bei Zeitschriften-Abonnements, beim Abschluss einer Versicherung oder auch beim Einkauf im Supermarkt.

Für wen lohnt sich Miles and More?

Grundsätzlich kann sich die Teilnahme bei Miles and More für jeden Reisenden – ob Vielflieger oder Gelegenheitsurlauber – lohnen. Wie sehr sich die Teilnahme lohnt, hängt ganz davon ab, was man sich mit seinen Prämienmeilen ermöglichen möchte. Während Einkaufsgutscheine bei Saturn, Rewe oder Aral schon für wenigen Meilen zu bekommen sind, muss man für einen Business-Class-Flug von Frankfurt nach New York einige Prämienmeilen gespart haben.

Da die Meilen nach einem Zeitraum von drei Jahren verfallen, muss eine gewisse Regelmäßigkeit erreicht werden. Dies gilt nur dann nicht, wenn man bestimmte Kreditkarten der Lufthansa beantragt, welche allerdings häufig sehr teuer sind und ohne nennenswerte Zusatzleistungen daherkommen.

Eine Faustregel: Wer im Jahr mehr als zwei Mal Langstrecke mit einem der Star Alliance-Partner fliegt, kann sich einige Meilen ansparen und diese für einen Prämienflug nutzen. Wenn man hingegen nur wenige Male in Europa unterwegs ist und dafür die – eher schlecht bepunktete – Fluggesellschaft Eurowings nutzt, wird auch nach drei Jahren kaum nennenswert Punkte angespart haben. Ein Umsatz von einigen Tausend Euro ist daher notwendig, um sich den Traum von einer mit Prämienmeilen bezahlten Reise zu erfüllen.

Kann ich mit Miles and More kostenlos in Lufthansa-Lounges?

Da Miles and More ein Vielfliegerprogramm ist, bietet es treuen Kundinnen und Kunden der Lufthansa Gruppe zahlreiche Vorteile. Die bloße Mitgliedschaft allein ermöglicht allerdings nicht den Zugang zur Lounge. Um beispielsweise in die Lounges am Frankfurter, Düsseldorfer oder Münchener Flughafen zu kommen, wird mindestens der „Frequent Traveller“-Status nötig. Diesen erreichen Sie derzeit durch 30 Flüge in einem Kalenderjahr oder 35.000 Statusmeilen.

Die sogenannten Statusmeilen werden vielfach vergeben und sind einfacher zu erreichen als Prämienmeilen. Dafür muss man aber für den Status einen hohen, vierstelligen Umsatz innerhalb eines Jahres erreichen. Um Begleitpersonen mitnehmen zu können, muss ein noch höherer und damit auch teureren Status vorliegen. Wie zum Beispiel der des „Senators“ oder den „HON-Circle-“Status.

Wie sammelt man Meilen bei Miles and More?

Die Meilen bei Miles and More werden für verschiedenste Aktivitäten vergeben. Man kann Meilen durch Kurz-, Mittel- und Langstreckenflüge sammeln. Dabei macht die Reiseklasse – ob Economy, Premium Economy, Business Class oder sogar First – einen großen Unterschied. Um sich vorher ein Bild von den Prämienmeilen zu machen, kann man den Meilenrechner von Miles and More nutzen oder die Informationen der jeweiligen Fluggesellschaft beim Check-Out beachten.

Auch ist es möglich Meilen im Alltag zu sammeln. So können zum Beispiel Payback-Punkte in Prämienmeilen umgewandelt und Meilen bei Rewe, DM oder Otto gesammelt werden. Eine andere Möglichkeit: Das Mieten eines Autos oder das Buchen eines Hotels. Diverse Anbieter arbeiten hier auch mit Miles and More.

Wichtiger Hinweis: Statusmeilen können ausschlielßlich durch das Fliegen mit Flugesellschaften der Star Alliance erworben werden.

Miles and More: Wie viele Meilen sind 1 Euro?

Da das Unternehmen unterschiedliche Kalkulationen für das Gutschreiben von Prämienmeilen ansetzt, ist es teils sehr schwierig den Wert einer Meile festzulegen. Bei einem Einkaufsgutschein liegt der Gegenwert einer Meile meistens bei 0,3 Cent – oder 300 Meilen sind ein Euro. Wer hingegen einen Prämienflug mit Meilen bucht, hat einen schwankenden Gegenwert. Es ist möglich, dass man bei äußerst guten Angeboten einen Gegenwert von einem Cent erreicht – also wären 100 Meilen, ein Euro. Dagegen sind insbesondere innereuropäische Flüge mit einem schlechten Wechselkurs von weniger als ein Cent pro Meile belegt und man bekommt für 500 Prämienmeilen einen Gegenwert von einem Euro.

Miles and More Partner: Welche Unternehmen machen mit?

Die Anzahl der teilnehmenden Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert und ist inzwischen auf rund 30 Fluggesellschaften und insgesamt mehr als 300 Partner angestiegen. Zu den interessantesten Partnern gehören unter anderem Sixt, Radisson, HRS oder auch Lieferando. Besonders lohnend sind Angebote verschiedener Finanzunternehmen wie Clark, Allianz oder auch die Kreditkarte von Miles and More.

Lufthansa und Eurowings sind nur zwei der zahlreichen Partnerairlines von Miles and More. Bild: Screenshot/Miles and More

Miles and More Meilen einlösen: Wie geht das?

Miles and More Meilen einlösenn funktioniert ganz einfach und schnell. Es können auch die Meilen von mehreren Familienmitgliedern in einem sogenannten Pool geteilt werden. Achtung: Die Meilen von bis zu zwei Erwachsenen und fünf Kinder sind  maximal möglich. Weitere Informationen zum Einlösen der Meilen gibt es unter https://www.miles-and-more.com/de/de/spend/award-overview.html.

Wie viele Meilen brauche ich für einen Flug?

Die Anzahl der benötigten Prämienmeilen für einen Flug richtet sich nach der Strecke und den Verfügbarkeiten. Ein Tipp: Häufig kann schon vorher abgeschätzt werden, wie die gewünschten Flüge verfügbar sind. Hierfür einfach die Preise beim gewünschten Anbieter vergleichen.

Das Buchen von Flugprämien im Voraus führt dazu, dass viele Strecken bereits ab 20.000 Meilen innerhalb Europas buchbar sind. In einem solchen Fall müssen aber noch die Steuern und die anfallenden Gebühren bezahlt werden. Diese können gegen eine Gebühr von weiteren 15.000 Meilen bezahlt werden. Transatlantische Flüge oder Reisen nach Asien sind dahingegen meist deutlich teurer. Wer von Frankfurt oder München nach New York fliegt, muss meist mit Kosten von rund 60.000 Prämienmeilen rechnen.

Mit den sogenannten „Meilenschnäppchen“ geht es schon ab 20.000 Meilen nach New York – Die Gebühren sind dafür aber höher. Bild: Screenshot/Miles and More

Eine Besonderheit sind hier die sogenannten „Meilenschnäppchen“. Diese Angebote werden monatlich auf einer separaten Seite unter https://www.meilenschnaeppchen.de veröffentlicht und beziehen sich auf einen bestimmten Buchungs- und Reisezeitraum. So sind Hin- und Rückflug in der Economy-Class in Europa für 15.000 Meilen möglich. Wen es in die USA zieht, kann dies bereits für 30.000 Meilen realisieren. Selbst Business Class-Flüge sind innereuropäisch ab 25.000 Meilen zu erwerben. Die Langstrecke ist für vergünstigte 55.000 Meilen auf einigen Zielen buchbar. Zu beachten ist hier allerdings, dass die Steuern und Gebühren häufig sehr hoch sind und eine Prämienbuchung nur bedingt Sinn ergibt.

Wie viele Meilen brauche ich für ein Upgrade?

Es ist möglich seine gebuchten Economy Class-Tickets in eine höhere Reiseklasse – ob Premium-Economy oder Business-Class – upzugraden. Dabei hängen die Kosten von der gebuchten Buchungsklasse ab. Günstige Tickets von Deutschland nach Nordamerika, welche häufig in der Reiseklasse K, L oder T ausgestellt werden, können für 45.000 Meilen geupgradet werden. Wurden teurere Tickets gekauft, können die Gebühren auf nur 20.000 Meilen sinken. Während diese Preise für ein Upgrade in die Premium-Economy Class gezahlt werden müssen, kann es für ein Upgrade von der Economy-Class in die Business Class schnell das Doppelte sein.

Auch auf Reisen nach Mittelamerika, Südamerika, in die Karibik oder in den Nahen Osten sind Upgrades möglich. Auch hier variieren die Preise von 20.000 Meilen für teure Tickets bis hin zu Kosten von 50.000 Prämienmeilen. Abermals kosten die Upgrades in die Business Class hier mehr: Bis zu 85.000 Prämienmeilen für ein Upgrade auf einem Flug nach Fernost.

Wer hingegen in der Business Class innerhalb Europas fliegen möchte, kann eine Verbesserung bereits ab 10.000 Prämienmeilen erwerben. Selbst bei den günstigen Buchungsklassen kommt man schließlich nur auf Mehrkosten von 20.000 Meilen.

Welche Vor- und Nachteile hat Miles and More?

Miles and More bietet einige Vorteile gegenüber der Konkurrenz. Insbesondere in Europa und noch mehr in Deutschland ist das Vielfliegerprogramm nahezu konkurrenzlos, da sehr viele Airlines bei dem Programm mitmachen. Auch die große Anzahl an Partnern außerhalb der Luftfahrt ist attraktiv. Eher negativ: Die Prämien sind häufig sehr teuer und auch die Verfügbarkeiten für Flugprämien variieren stark.

Wer sich nun bei dem Vielfliegerprogramm Miles and More anmelden möchte, kann dies auf der Webseite unter https://www.miles-and-more.com/de/de.html tun. Die Anmeldung ist kostenlos und es werden nur wenige Angaben zur Person benötigt. Nach nur wenigen Minuten wird eine vorläufige Teilnehmerkarte per E-Mail zugesandt, die nach wenigen Wochen durch eine physische Karte ausgetauscht werden kann. Das Sammeln von Meilen ist dann mit der eigenen Kundennummer möglich.