Schulze bekräftigt Forderung nach technischen Diesel-Nachrüstungen
Berlin (dpa) – Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat ihre Forderung nach umfangreichen technischen Nachrüstungen für Dieselautos bekräftigt. Man komme bei der Senkung von Schadstoffe-Emissionen nicht um Hardware-Nachrüstungen herum, sagte Schulze am Mittwoch in einem auf Facebook übertragenen gemeinsamen Interview mit ADAC-Vizepräsident Ulrich Klaus Becker. Die Autohersteller hätten Werte manipuliert und müssten nun Verantwortung übernehmen. Verbraucher […]
Berlin (dpa) – Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat ihre Forderung nach umfangreichen technischen Nachrüstungen für Dieselautos bekräftigt. Man komme bei der Senkung von Schadstoffe-Emissionen nicht um Hardware-Nachrüstungen herum, sagte Schulze am Mittwoch in einem auf Facebook übertragenen gemeinsamen Interview mit ADAC-Vizepräsident Ulrich Klaus Becker.
Die Autohersteller hätten Werte manipuliert und müssten nun Verantwortung übernehmen. Verbraucher dürften nicht die «Gekniffenen» sein. Es gehe darum, Fahrverbote zu vermeiden. Auch Becker verlangte Hardware-Nachrüstungen. Der Diesel müsse vom «Buhmann» zum «Saubermann» gemacht werden.
In der Koalition sind Hardware-Nachrüstungen – umfangreiche Umbauten an Motor oder Abgasanlage von Autos mit hohem Schadstoffausstoß – umstritten. Die SPD dringt darauf. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ist dagegen, auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich skeptisch gezeigt. Die Hersteller wollen Schadstoff-Emissionen ausschließlich mit Software-Updates bei älteren Fahrzeuge senken. In vielen Städten werden Schadstoff-Grenzwerte überschritten, Diesel sind ein Hauptverursacher.
Becker sagte, Software-Updates brächten eine Senkung der Emissionen von 25 bis 30 Prozent, technische Nachrüstungen von 70 bis 90 Prozent. Solche Hardware-Nachrüstungen seien bis 2020 machbar, pro Fahrzeug koste das zwischen 1400 und 3300 Euro. Die Autoindustrie lehnt Umbauten ab, weil sie zu aufwendig und teuer seien.
Der ADAC-Vizepräsident forderte die Hersteller außerdem dazu auf, so schnell wie möglich mehr Fahrzeuge mit der neuesten Abgasnorm auf den Markt zu bringen.