Tourismusbranche fordert Ende von Wachstumsbremsen
Berlin (dpa) – Die deutsche Tourismusbranche fordert von der neuen Bundesregierung ein Ende wachstumshemmender Belastungen. «Wir gehören nicht mehr zu den Turbomotoren der deutschen Wirtschaft, obwohl die Reisefreude der Deutschen es weiter zuließe», sagte der Präsident des Bundesverbands der deutschen Tourismuswirtschaft, Michael Frenzel, am Donnerstag in Berlin. Sorgenkind seien – unabhängig von der Insolvenz von […]
Berlin (dpa) – Die deutsche Tourismusbranche fordert von der neuen Bundesregierung ein Ende wachstumshemmender Belastungen. «Wir gehören nicht mehr zu den Turbomotoren der deutschen Wirtschaft, obwohl die Reisefreude der Deutschen es weiter zuließe», sagte der Präsident des Bundesverbands der deutschen Tourismuswirtschaft, Michael Frenzel, am Donnerstag in Berlin. Sorgenkind seien – unabhängig von der Insolvenz von Air Berlin – die deutschen Fluggesellschaften, deren Anteil auf dem Heimatmarkt sinke. Die seit 2011 fällige Ticketsteuer für Starts von deutschen Flughäfen müsse abgeschafft werden. Als Damoklesschwert schwebe eine mögliche Autobahnmaut für Fernbusse über der Branche.
Mit Blick auf Gespräche der Lufthansa und anderer Interessenten über eine Übernahme von Geschäftsteilen von Air Berlin sagte Frenzel, er sehe die Gefahr einer Monopolisierung als gering an. Darauf würden die Wettbewerbsbehörden stark achten. Die Zeiten großer nationaler Carrier seien ohnehin vorbei.
Das Geschäft mit dem lange beliebten Reiseziel Türkei sieht die Branche mit Sorge, wie der Präsident des Deutschen Reiseverbands, Norbert Fiebig, deutlich machte. Buchungen gingen seit drei Jahren deutlich zurück. Neben Sicherheitsgedanken spiele dabei zusehends eine Rolle, dass Kunden die politische Entwicklung kritisch sehen. Bedauerlich sei, dass vor allem Familien ein Ziel mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis verloren gehe. Verlagerungen in andere Ziele führten dazu, dass dort auch höhere Preise entstünden.