Ein Rettungsversuch für ein schwer krankes Neugeborenes mit einem Hubschrauber endet in einer Katastrophe. Die Ermittler stehen vor vielen offenen Fragen. Belgrad (dpa) – Ein Hubschrauber der serbischen Armee ist bei einer versuchten Rettung eines fünf Tage alten Babys abgestürzt. Vier Besatzungsmitglieder, zwei Ärzte und das Kind kamen am Flughafen von Belgrad ums Leben, wie […]

Ein Rettungsversuch für ein schwer krankes Neugeborenes mit einem Hubschrauber endet in einer Katastrophe. Die Ermittler stehen vor vielen offenen Fragen.

Belgrad (dpa) – Ein Hubschrauber der serbischen Armee ist bei einer versuchten Rettung eines fünf Tage alten Babys abgestürzt. Vier Besatzungsmitglieder, zwei Ärzte und das Kind kamen am Flughafen von Belgrad ums Leben, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Warum es zum Absturz am späten Freitag bei schlechtem Wetter kam, sei noch unklar. «Eine Tragödie, sieben Gräber und tausend Fragen», titelte die größte Zeitung «Blic» am Sonntag, für den die Regierung Staatstrauer anordnete.

Das mit Atemproblemen kämpfende und fünfmal wiederbelebte Kind war zunächst mit einem Krankenwagen von Novi Pazar im Süden des Landes in Richtung Belgrad transportiert worden, wie die Behörden später mitteilten. Weil die Straße wegen eines Erdrutsches unpassierbar war, wurde der Hubschrauber angefordert. Wegen Nebels und Regens seien die Flutlichtanlagen von vier Belgrader Fußballstadien angeschaltet worden, um den als äußerst erfahren geltenden Piloten Orientierung zu geben. Nach zwei misslungen Landeversuchen der Maschine vom russischen Typ Mi-17 sei sie dennoch vom Radar verschwunden.

Die Zeitungen verwiesen am Sonntag auf viele offene Fragen, auch von «Unlogik» war die Rede. Es sei unerklärlich, weshalb die Maschine bei dem schlechten Wetter überhaupt geflogen sei und keine Hilfe von den zivilen Sicherheitskräften des internationalen Flughafens angefordert worden sei. Dem Hubschrauber könnte der Treibstoff ausgegangen, wurde spekuliert.