Paketkopter-Test: Was bedeutet das für Anwohner und Umwelt?
Hannover (dpa) – Die Deutsche Post DHL betritt mit dem monatelangen Feldversuch eines Liniendienstes per Paketkopter zwischen der Hafenstadt Norden und der Nordsee-Insel Juist Neuland. Das wirft Fragen auf: Droht durch die Tests auf der wegen ihrer Abgeschiedenheit gerade auch bei Touristen beliebten Insel Juist Lärmbelästigung? Bei einer Entfernung von 50 Metern ist der Paketkopter […]
Hannover (dpa) – Die Deutsche Post DHL betritt mit dem monatelangen Feldversuch eines Liniendienstes per Paketkopter zwischen der Hafenstadt Norden und der Nordsee-Insel Juist Neuland. Das wirft Fragen auf:
Droht durch die Tests auf der wegen ihrer Abgeschiedenheit gerade auch bei Touristen beliebten Insel Juist Lärmbelästigung?
Bei einer Entfernung von 50 Metern ist der Paketkopter etwa so laut wie ein sprechender Mensch – dank seines Elektroantriebs produzieren die vier Rotoren laut DHL einen Geräuschpegel von etwa 44 dBa. Zudem wird entsprechend der behördlichen Vorgaben – darunter der Inselgemeinde Juist und der Stadt Norden – eine Flugroute gewählt, die das Überfliegen von Menschen ganz vermeidet. Sie verläuft vom einen Küstenstreifen über das Wasser zum anderen äußersten Küstenstreifen. Somit wird nach Angaben der Betreiber kein bewohntes oder von Menschen belebtes Terrain überflogen und gefilmt.
Sind die Sicherheit der Anwohner und der Naturschutz gewährleistet?
Der Flug des Boten-Kopters darf nach den Bestimmungen der Luftverkehrsordnung nicht zur Gefahr für die Sicherheit des Luftverkehrs oder für Leib, Leben oder Eigentum anderer Menschen führen. Zudem muss jederzeit ein ausreichender Sicherheitsabstand zu Menschen, Tieren und anderen Hindernissen eingehalten werden. Für die laut DHL auch von der Naturparkbehörde genehmigten Tests besteht zudem Versicherungsschutz.
Wie hoch ist die Absturzgefahr? Wie lässt sich der DHL Paketkopter steuern, so dass er punktgenau landet?
Ein Autopilot mit automatischer Start- und Landefunktion steuert den Paketkopter. Im Vorfeld wurden umfangreiche Tests in Nordrhein-Westfalen innerhalb der Sichtweite eines Piloten durchgeführt. Die Boten-Drohne gilt als robust und ist mit neuester GPS-Technologie ausgestattet. Zur Sicherheit überwacht eine Bodenstation den Flugbetrieb – sie kann bei Notfällen eingreifen.
Gab es bereits erste automatische Flüge nach Juist?
In der laufenden Woche fanden erste Test-Flüge nach Juist und zurück vor Beginn des Regelbetriebs statt. Dieser soll laut DHL Ende der Woche starten, wobei der Paketkopter am Festland auf dem Hafengelände in Norddeich abhebt. Der Regelbetrieb ist aber wetterabhängig – starker Wind könnte den Betreibern in letzter Minute einen Strich durch die Rechnung machen.