Köln Ausstand der Fluggastkontrolleure / 150 Mitarbeiter legen Flugbetrieb weitgehend lahm / Marktführer Germanwings streicht 26 Flüge Wegen erneuter Streiks des Sicherheitspersonals müssen sich Fluggäste in Köln/Bonn wieder auf Behinderungen einstellen. Rund 150 Mitarbeiter privater Sicherheitsdienste legten am Freitagmorgen an dem Flughafen die Arbeit nieder. Im Laufe des Tages sollte die Zahl auf etwa 220 […]

Köln

Ausstand der Fluggastkontrolleure / 150 Mitarbeiter legen Flugbetrieb weitgehend lahm / Marktführer Germanwings streicht 26 Flüge

Wegen erneuter Streiks des Sicherheitspersonals müssen sich Fluggäste in Köln/Bonn wieder auf Behinderungen einstellen. Rund 150 Mitarbeiter privater Sicherheitsdienste legten am Freitagmorgen an dem Flughafen die Arbeit nieder. Im Laufe des Tages sollte die Zahl auf etwa 220 Streikende steigen, kündigte Verdi-Sprecher Özay Tarim an. Das seien – bis auf wenige Kräfte mit befristeten Verträgen – nahezu alle Beschäftigten der verschiedenen Schichten.

Seit dem frühen Morgen fielen etliche Flüge aus. Allein Germanwings strich nach eigenen Angaben 26 abfliegende und ankommende Maschinen. Der aktuellen Information des Flughafens zufolge waren knapp 50 Flüge annulliert.

In den beiden Terminals war nur eine Sicherheitsschleuse geöffnet, sagte Tarim. Die Streikenden hätten sich mit Warnwesten und Transparenten vor dem Sicherheitsbereich aufgestellt.

Viele Passagiere zeigten sich nervenstark oder blieben von vornherein fern. Trotz Streiks wurden vereinzelt Flüge abgefertigt. Eine Kontrollschleuse war mit Personal der Bundespolizei besetzt. Verdi schloss zudem Beschäftigte mit befristeten Arbeitsverträgen von der Aufforderung zum Streik aus.

Seit Januar wurden der Düsseldorfer Flughafen dreimal und der Flughafen Köln/Bonn jetzt insgesamt viermal bestreikt. Die Streikbereitschaft sei ungebrochen, die Mitarbeiter „stinksauer“, heißt es bei Verdi. Inzwischen drückt die Gewerkschaft ihre Lohnforderungen nicht mehr in Prozent, sondern in Eurobeträgen aus.

„30 Prozent klingt für die meisten nach viel, aber in der untersten Lohngruppe sind das nur 2,50 Euro“, erläuterte Özay Tarim. Für die Fluggastkontrolleure, die zur oberen Lohngruppe gehören, verlangt Verdi ein Plus von 3,64 Euro. Die Arbeitgeber bieten nach Gewerkschaftsangaben für die Beschäftigten der untersten Lohngruppe 40 Cent mehr an.

Verdi spricht davon, die insgesamt 34 000 Beschäftigten der Branche in NRW „aus dem Niedriglohnsektor“ herausholen zu wollen. Die Arbeitgeber dagegen warfen der Gewerkschaft im Lauf der Gespräche vor, mit falschen Zahlen zu operieren.

Quelle: dpa