300 Änderungsanträge vom BER
Königs Wusterhausen Beim neuen Hauptstadtflughafen ist noch vieles ungewiss. Der für die Genehmigung zuständige Landkreis erwartet eine bessere Zusammenarbeit mit dem Bauherren. Bislang hapert es daran. Für das Milliardenprojekt Hauptstadtflughafen sind bisher bei der Genehmigungsbehörde rund 300 Änderungsanträge eingegangen. Der zuständige Landrat von Dahme-Spreewald, Stephan Loge (SPD), vermisst seit langem eine intensive Zusammenarbeit mit dem […]
Königs Wusterhausen
Beim neuen Hauptstadtflughafen ist noch vieles ungewiss. Der für die Genehmigung zuständige Landkreis erwartet eine bessere Zusammenarbeit mit dem Bauherren. Bislang hapert es daran.
Für das Milliardenprojekt Hauptstadtflughafen sind bisher bei der Genehmigungsbehörde rund 300 Änderungsanträge eingegangen. Der zuständige Landrat von Dahme-Spreewald, Stephan Loge (SPD), vermisst seit langem eine intensive Zusammenarbeit mit dem Bauherren. «Einiges lief nicht so, wie es sein sollte», sagte er in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Mit der Neuordnung des Aufsichtsrates an diesem Mittwoch erhoffe er sich auch eine transparentere Zusammenarbeit mit der Flughafengesellschaft.
Die Kritik, der Landkreis bremse mit kleinlichen Verwaltungsvorgängen ein Milliardenprojekt aus, wies er zurück. Grundlage der Entscheidungen sei das Baugesetz. «Dreh- und Angelpunkt bleibt die Brandschutzanlage», sagte der Landrat zur aktuellen Situation. Hier entspreche vieles nicht dem Regelwerk – wie seit langem bekannt. Die einzelnen Komponenten korrespondierten nicht miteinander.
Staatlich bestellte Prüfsachverständige würden üblicherweise der Baubehörde das Freigabeprotokoll übergeben. Diese zeichne dann endgültig ab. «Doch in den vergangenen Monaten kam nichts», sagte der Landrat. Es sei offenbar nichts fertig gewesen. Im Gegenteil: Die Mängel füllen ganze Aktenordner. «Wenn anders gebaut als geplant wird, darf man sich nicht wundern, wenn es am Ende keine Genehmigung gibt.»
Loge äußerte Verständnis, dass es im laufenden Baugeschehen immer wieder Änderungen geben könne. «Aber die Behörde muss rechtzeitig eingebunden werden», sagte er. «Es kann nicht sein, dass quasi der Möbelwagen bestellt wird, wenn noch nicht alles fertig und abgenommen ist», sagte er mit Verweis auf den mehrfach verschobenen Eröffnungstermin.
Der Behörde sei damit nichts anderes übrig geblieben, als Genehmigungen zu versagen. Meist sei aber schon rechtzeitig vorher angekündigt worden: «Ändert sich nichts, gibt es kein O.K.». «Der Bauherr muss die Baudurchführung garantieren und bestätigen, dass alles ordnungsgemäß gelaufen ist.»
Der Landrat hofft, dass in den kommenden Monaten wieder mehr Unterlagen eingehen. Stichprobenartig werde dann auf der Baustelle kontrolliert. «Die Bauordnungsamtsmitarbeiter sind keine Baustellendetektive», stellte er klar.
Gespräch: Gudrun Janicke, dpa