Franz legt seine letzte Lufthansa-Bilanz vor
08.03.2014 In schwierigen Zeiten wechselt die Lufthansa den Chef. Der scheidende Vorstandsvorsitzende Christoph Franz muss in dieser Woche darlegen, wie weit er mit seinem ehrgeizigen Sparprogramm gekommen ist. Frankfurt/Main – Christoph Franz legt an diesem Donnerstag (13. März) seine letzte Bilanz als Lufthansa-Chef vor. Bevor der 53 Jahre alte Manager Ende April das Ruder an […]
08.03.2014
In schwierigen Zeiten wechselt die Lufthansa den Chef. Der scheidende Vorstandsvorsitzende Christoph Franz muss in dieser Woche darlegen, wie weit er mit seinem ehrgeizigen Sparprogramm gekommen ist.
Frankfurt/Main – Christoph Franz legt an diesem Donnerstag (13. März) seine letzte Bilanz als Lufthansa-Chef vor. Bevor der 53 Jahre alte Manager Ende April das Ruder an seinen Nachfolger und Mitvorstand Carsten Spohr übergibt, muss er den Investoren insbesondere die Fortschritte des von ihm gestarteten Sparprogramm «Score» schildern.
Mit dem Programm soll das operative Ergebnis des größten europäischen Luftverkehrskonzerns im kommenden Jahr 2,3 Milliarden Euro betragen, eine Steigerung gegenüber 2012 von 1,5 Milliarden Euro. Für das Jahr 2013 hat das Unternehmen auch wegen der hohen Umbaukosten einen operativen Gewinn von lediglich 600 bis 700 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Für «Score» sollen unter anderem 3500 Verwaltungsjobs gestrichen und die formale Konzernzentrale in Köln geschlossen werden. Kernelemente des Programms sind der Verzicht auf kleinere Jets sowie die Verlagerung eines Großteils der Europa-Verbindungen auf die kostengünstigere Tochter Germanwings. Auf der anderen Seite hat Lufthansa die größte Bestellung neuer Jets in ihrer Geschichte abgegeben und rüstet ihre Flotte auf mehr Komfort um.
Franz selbst wechselt deutlich vor Abschluss des Programms zum Schweizer Pharma-Riesen Roche, bei dem er am 4. März mit einer Zustimmung von 99,8 Prozent zum neuen Chef des Verwaltungsrats gewählt worden war. Er hat den Wechsel auch mit familiären Motiven begründet, weil seine Familie in der Schweiz lebt. Zudem dürfte das Gehalt an der Roche-Spitze weit attraktiver sein als im Cockpit der Lufthansa, die traditionell zu den Dax-Konzernen mit vergleichsweise niedrigen Vorstandsvergütungen gehört. Franz hatte im Jahr 2012 rund 2,6 Millionen Euro erhalten.
Der 47 Jahre alte Spohr übernimmt das Unternehmen in einer schwierigen Phase. Europäische Billig-Airlines wie Ryanair und Easyjet drängen verstärkt auch auf die Flughäfen der europäischen Großstädte, intern droht ein heftiger Tarifkonflikt mit den Piloten. Die rund 5000 Flugzeugführer und Copiloten stimmen noch bis zum 21. März über mögliche Streiks ab. (dpa)