Take-off in die Luft- und Raumfahrt der Zukunft
Berlin Auf der ILA 2012 dreht sich alles um den Luftverkehr der Zukunft. Erstmals wird es auch einen eigenen Ausstellungsbereich zum Thema Nachhaltigkeit und alternative Kraftstoffe geben. Größter institutioneller Aussteller ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Die Luft- und Raumfahrt ist eine zukunftsweisende Branche: Sie sichert globale Mobilität, ermöglicht weltweite Kommunikation und liefert […]
Berlin
Auf der ILA 2012 dreht sich alles um den Luftverkehr der Zukunft. Erstmals wird es auch einen eigenen Ausstellungsbereich zum Thema Nachhaltigkeit und alternative Kraftstoffe geben. Größter institutioneller Aussteller ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt.
Die Luft- und Raumfahrt ist eine zukunftsweisende Branche: Sie sichert globale Mobilität, ermöglicht weltweite Kommunikation und liefert mit ihrer Erforschung des Weltraums neue Erkenntnisse über dasWeltall. Wie die Luft- und Raumfahrt von morgen aussieht, zeigen Unternehmen der Branche auf der diesjährigen Internationalen Luft- und Raumfahrt Ausstellung (ILA), die vom 11. bis 16. September in Berlin stattfindet. Erstmals werden hier auch Wege zu einem klimaschonenden Flugverkehr vorgestellt.
Zu den derzeit dynamischsten Entwicklungen im klimaschonenden Luftverkehr gehören alternative Kraftstoffe. Erstmals wird es auf der ILA 2012 einen eigenen Ausstellungsbereich zu diesem Thema geben, der von der deutschen und einer entsprechenden amerikanische Initiative für alternative Kraftstoffe, die Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany (Aireg ) und die Commercial Aviation Alternative Fuels Initiative (CAAFI), erarbeitet wurde. Parallel dazu findet am 12. September eine Konferenz über „Die Zukunft alternativer Flugkraftstoffe“ statt. Hier werden Thomas Enders, CEO von EADS, sowie Peter Ramsauer, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, zusammen mit Amtskollegen aus den USA und von der EU-Kommission gemeinsame Aktivitäten im klimaschonenden Flugverkehr aufzeigen. Neben der Konferenz präsentieren sich internationale Unternehmen aus der gesamten Versorgungskette in Halle 3 mit einem Messepavillon zum Thema alternative Flugkraftstoffe. Zu den Ausstellern gehören aireg, Gevo, AlgaeTec, TOTAL, Verbio und A4A. In diesem Ausstellungsbereich zeigen sie, wie alternative Treibstoffe im operativen Geschäft umgesetzt werden können.
Auch der größte institutionelle Aussteller auf der diesjährigen Luft- und Raumfahrtausstellung, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), arbeitet nach eigenen Aussagen beständig an Projekten zu einer sichereren und umweltschonenderen Luftfahrt. Mit dem Flugverkehr von morgen befassen sich die Wissenschaftler des DLR mit ihrem Stand in Halle 4. In der Space & Aeronautic World wird das nationale Forschungszentrum seine Arbeit vorstellen. Auf über 600 Quadratmetern zeigt das Institut dort unter anderem, welche Materialien in Zukunft in der Luft- und Raumfahrt eingesetzt werden können und wie Triebwerke leichter und damit umweltfreundlicher werden. Außerdem demonstrieren DLR-Forscher, wie sie mit ihrem Know-how aus der Luftfahrt Windkraftanlagen effizienter und leiser gestalten können. Auch alternative Treibstoffe und die neuesten Antriebskonzepte werden auf der Messe vorgestellt. Mit dem ALNA – Advanced Low Noise Aircraft – zeigt das DLR ein zukunftsweisendes Flugzeugkonzept, in das aktuelle Erkenntnisse der Luftfahrtforschung eingeflossen sind. Ein neues Anflugverfahren soll die Anwohner von Flughäfen von Lärmemissionen entlasten und den Lärm besser verteilen.
Besucher können außerdem auf dem Freigelände der ILA einen großen Teil der Forschungsflugzeuge des DLR besichtigten. Ausgestellt wird dort unter anderem der Airbus A320 ATRA. Das größte Mitglied der DLR-Flotte ist zugleich das weltweit erste Flugzeug, bei dem ein Brennstoffzelleneinsatz die Not- und Bodenstromversorgung an Bord, die sogenannte APU (Auxillary Power Unit), ersetzen kann. Mit ihm testen die Forscher unter anderem umweltfreundliche Technologien und leisere Landeanflüge. Auch mit im Gepäck ist der Falcon 20 E, der die Arbeit von Atmosphären-Forschern unterstützt, indem er zum Beispiel die chemische Zusammensetzung der Luft beim Flug durch Gewitterstürme oder den Aschegehalt bei Vulkanausbrüchen misst. Für Nachwuchsforscher entwickelt wurde die Cessna 208B Gran Caravan, die ebenfalls auf der ILA zu sehen ist. Das zum fliegenden Hörsaal umgebaute Kleinflugzeug ermöglicht Studenten, Flugversuche und meteorologische Messungen hautnah mitzuerleben. Die für wissenschaftliche Parabelflüge entwickelte A 300 Zero G der französischen Firma Novespace wird ebenfalls auf dem Freigelände ausgestellt sein. Während der mehr als 20 Sekunden Schwerelosigkeit pro Parabel (31 pro Flug) erproben Wissenschaftler neuartige Technologien für den Einsatz im Weltraum oder führen medizinische, biologische sowie materialwissenschaftliche Experimente durch.