Berlin (dpa) – Die deutsche Wirtschaft hat vor einer Eskalation der Lage in Hongkong gewarnt. Es sei wichtig, dass der Status quo mit hohen Standards für Rechtssicherheit und Transparenz erhalten bleibe, sagte Friedolin Strack, Sprecher der Geschäftsführung des Asien-Pazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die deutsche Wirtschaft schätze Hongkong seit […]

Berlin (dpa) – Die deutsche Wirtschaft hat vor einer Eskalation der Lage in Hongkong gewarnt. Es sei wichtig, dass der Status quo mit hohen Standards für Rechtssicherheit und Transparenz erhalten bleibe, sagte Friedolin Strack, Sprecher der Geschäftsführung des Asien-Pazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Die deutsche Wirtschaft schätze Hongkong seit vielen Jahrzehnten als einen hervorragenden Standort, in dem freie Meinungsäußerung, Rechtsstaatlichkeit und Rechtssicherheit im Rahmen des für die Sonderverwaltungszone vereinbarten Prinzips «ein Land, zwei Systeme» gelten.

«Hongkong hat für die deutsche Wirtschaft eine erhebliche Bedeutung als Brückenkopf in das wirtschaftlich starke Perlflussdelta», sagte Strack. Auf diese Region entfielen knapp zehn Prozent der chinesischen Wirtschaftsleistung und fast 30 Prozent des chinesischen Exports. In Hongkong selbst gebe es nur vereinzelte, kleinere Produktionsanlagen deutscher Firmen. Die Mehrheit unterhalte Regionalbüros in Hongkong, von denen aus Produktionsanlagen in Südchina und den asiatischen Nachbarländern gemanagt würden. Derzeit seien von keinem deutschen Unternehmen ernsthafte Überlegungen bekannt, daran etwas zu ändern.

Nach massiven regierungskritischen Protesten und gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der Polizei am Flughafen Hongkong hatte Peking gewaltbereite Demonstranten mit Terroristen verglichen. Zwei US-Kriegsschiffen wurde die Einfahrt in den Hafen Hongkongs untersagt.