Warschau (dpa) – Bei der Überführung und Bestattung der Opfer der Flugzeugkatastrophe von Smolensk hat es mehr Fehler gegeben als bisher bekannt. Zwei weitere Absturzopfer seien in «falschen» Gräbern beigesetzt worden, teilte die Warschauer Militärstaatsanwaltschaft am Mittwoch nach der Exhumierung der Toten mit. Die Leichen seien nach der Identifizierung durch Angehörige offenbar falsch für die […]

Warschau (dpa) – Bei der Überführung und Bestattung der Opfer der Flugzeugkatastrophe von Smolensk hat es mehr Fehler gegeben als bisher bekannt. Zwei weitere Absturzopfer seien in «falschen» Gräbern beigesetzt worden, teilte die Warschauer Militärstaatsanwaltschaft am Mittwoch nach der Exhumierung der Toten mit. Die Leichen seien nach der Identifizierung durch Angehörige offenbar falsch für die Überführung nach Polen gekennzeichnet worden. In den vergangenen Monaten waren bereits vier andere Absturzopfer nach Exhumierungen den «richtigen» Gräbern zugeordnet worden.

Beim Absturz der polnischen Präsidentenmaschine über dem russischen Smolensk waren im April 2010 der damalige polnische Staatspräsident Lech Kaczynski und mehr als 90 Vertreter der politischen und militärischen Elite Polens ums Leben gekommen. Während russische und polnische Ermittler Pilotenfehler für das Unglück verantwortlich machen, schüren nationalkonservative Gruppen die Theorie von einem Mordanschlag auf Kaczynski. Die Fälle der vertauschten Leichen werden von den Verschwörungstheoretikern ebenfalls für Vorwürfe an die russischen Behörden genutzt, die aus ihrer Sicht die Wahrheit über den Absturz verschleiern wollen.