Hamburg (dpa) – Der Imtech-Konzern mit Sitz im niederländischen Gouda ist ein europäisches Ingenieur- und Technologie-Unternehmen mit einem Umsatz von rund vier Milliarden Euro und 22 000 Beschäftigten. Imtech schreibt seit 2012 rote Zahlen und hat seitdem mehrere tausend Arbeitsplätze abgebaut. Der Vorstand führt die Verluste auf Betrug und Täuschungen in Polen und Deutschland zurück, die […]

Hamburg (dpa) – Der Imtech-Konzern mit Sitz im niederländischen Gouda ist ein europäisches Ingenieur- und Technologie-Unternehmen mit einem Umsatz von rund vier Milliarden Euro und 22 000 Beschäftigten. Imtech schreibt seit 2012 rote Zahlen und hat seitdem mehrere tausend Arbeitsplätze abgebaut. Der Vorstand führt die Verluste auf Betrug und Täuschungen in Polen und Deutschland zurück, die 2012 aufgedeckt wurden. Das deutsche Management wurde gefeuert, doch gerichtlich sind die strafrechtlichen Vorwürfe nicht geklärt. Mehrere Staatsanwaltschaften ermitteln.

Imtech ist spezialisiert auf Klima-, Energie- und Elektrotechnik, etwa in Gebäuden und auf Schiffen. Der Konzern stattet aber auch Industrieunternehmen aus oder bietet Verkehrsmanagement an. In der heutigen Form entstand Imtech in den 1990er Jahren durch Fusionen und Übernahmen von mehr als 30 Technik-Unternehmen. Seit 2001 ist Imtech an der Börse notiert. Große Anteilspakete halten niederländische und deutsche Banken, darunter die Commerzbank mit 11,8 Prozent.

Die deutsche Imtech-Tochter mit Sitz in Hamburg und 4000 Beschäftigten ist seit mehr als 150 Jahren am Markt, zunächst als Heizungsbauer. 1997 verkauften die Gesellschafter des Vorgängerunternehmens Rud. Otto Meyer (ROM) ihre Anteile in die Niederlande; seit 2002 heißt die Firma Imtech Deutschland. Der Umsatz für Deutschland und Osteuropa betrug im vergangenen Jahr 860 Millionen Euro, der Verlust (Ebitda) 126 Millionen Euro. Große laufende Imtech-Projekte neben dem Berliner Flughafen sind zum Beispiel der BND-Neubau in Berlin oder der Neubau des Klinikums Bremen-Mitte.