Köln/Kiel (dpa) – Die Muscheln an dem auf der Insel La Réunion angeschwemmten Flugzeugteil könnten nach Einschätzung eines Kölner Forschers zur MH370-Absturzregion führen. An dem Wrackteil habe er anhand von Fernsehbildern deutlich sogenannte Entenmuscheln erkennen können, sagte der Geologe Hans-Georg Herbig von der Universität Köln am Freitag. «Ich denke, wir könnten über die Art der […]

Köln/Kiel (dpa) – Die Muscheln an dem auf der Insel La Réunion angeschwemmten Flugzeugteil könnten nach Einschätzung eines Kölner Forschers zur MH370-Absturzregion führen. An dem Wrackteil habe er anhand von Fernsehbildern deutlich sogenannte Entenmuscheln erkennen können, sagte der Geologe Hans-Georg Herbig von der Universität Köln am Freitag.

«Ich denke, wir könnten über die Art der Gattung gute Hinweise auf den Absturzort bekommen», meinte er. Je nach Vorkommen der Muscheln sei es zumindest möglich, das Gebiet einzugrenzen in kältere oder tropische Bereiche. Noch ist aber nicht bestätigt, dass das Wrackteil tatsächlich von dem seit mehr als 16 Monaten vermissten Malaysia-Airlines-Flugzeug stammt.

Meeresbiologen aus Kiel unterstützen Herbigs These zum Teil. Der Sprecher des Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung, Jan Steffen, sagte im Interview der Zeitung «Die Welt» (Freitag), dass die Muschelart «ein winziger Anhaltspunkt» sein könnte. Doch die Larven der Muscheln kämen in fast allen Ozeanen vor und verbreiteten sich überall. Eine genaue Analyse, eine genetische Untersuchung, sei notwendig, sagte Steffen laut «Welt».

Am Mittwoch war vor der französischen Insel im Indischen Ozean ein Wrackteil angespült worden, das wohl von einer Boeing 777 stammt. Dieser Maschinentyp war beim mysteriösen Flug MH370 im Einsatz. Bei Toulouse soll das Fundstück nun genauer untersucht werden.