Definitiv mehr als ein Missgeschick: Im November hat ein Mann auf einem Linienflug von Air India auf eine Frau uriniert. Nun äußert sich die Fluggesellschaft zu diesem Vorfall.

Es klingt nach einem unschönen Ereignis und so scheint es auch für die Beteiligten gewesen zu sein. Vergangenen November hatte ein Fluggast auf eine ältere Frau uriniert: Nun äußert sich die Airline Air India zum Vorfall.

Was ist bei dem Vorfall passiert?

Ende November soll ein betrunkener Mann während eines Fluges von New York nach Delhi auf eine ältere Frau uriniert haben. Eine entsprechende Anzeige bei der Polizei sei erst vergangene Woche erstattet worden, berichteten örtliche Medien. Die Frau habe demnach gesagt, dass ihre Kleider, Schuhe und das Gepäck von Urin durchnässt gewesen seien. Das Kabinenpersonal habe ihr einen Airline-Schlafanzug und Socken gegeben und als alternativen Sitzplatz habe sie statt einem freien Platz in der ersten Klasse einen kleineren Crew-Sitzplatz erhalten.

Air India sichert besten Service nach Vorfall zu

Der Vorfall hat insbesondere in der internationalen Presse für Aufruhr gesorgt. Nachdem ein Mann in einem Air-India-Flugzeug auf eine Mitreisende uriniert haben soll, hat sich die hinter der Airline stehende Tata Group geäußert. Der Fall schmerze ihn und seine Kollegen bei Air India persönlich, sagte der Vorsitzende der Tata Group, Natarajan Chandrasekaran, am Sonntag in einer Mitteilung. «Die Reaktion von Air India hätte viel schneller sein sollen. Wir haben nicht der Situation gerecht gehandelt.». Damit gibt das Management Fehler in dem direkten Umgang mit dem Vorfall zu. Besonders die direkte Reaktion des Personals hätte schneller kommen sollen.

Indische Bevölkerung schockiert – Aufsichtbehörden besorgt

Der Fall hat in den indischen Medien und auf sozialen Netzwerken für viele entsetzte Reaktionen gesorgt. Die indische Aufsichtsbehörde für die zivile Luftfahrt nannte das Verhalten der Airline «unprofessionell». Direkte Konsequenzen muss die Fluggesellschaft derzeit nicht fürchten. Auch die Frau und ihre Familie hatten Druck gemacht und forderten Entschädigung. Schließlich wandte sich die Firma vergangene Woche an die Polizei um den Vorfall weiter aufzuklären.

Der Arbeitgeber des Mannes, das US-Finanzinstitut Wells Fargo, hatte ihn nach eigenen Angaben am Freitag wegen des Vorfalls entlassen. Inzwischen wurde er auch von der Polizei in Bengaluru festgenommen. Von Air India hieß es, dass es eine interne Untersuchung gebe, das betroffene Kabinenpersonal derzeit nicht im Dienstplan berücksichtigt würde und auch die Richtlinien zum Alkoholverkauf an Bord überprüft würden. Sie hätten der Frau zudem den Ticketpreis zurückerstattet. Der weitere Verlauf des Verfahrens wird sich nun nach der Bewertung der Behörden richten. (dpa/luca)