Lufthansa kündigt massiven Stellenabbau in der Verwaltung an. Künstliche Intelligenz ersetzt klassische Büroarbeit.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat die Lufthansa offiziell bestätigt, bis zum Jahr 2030 rund 4.000 Stellen in der Verwaltung abzubauen. Betroffen ist vor allem der Standort Deutschland. Der Konzern setzt dabei verstärkt auf Automatisierung und den Einsatz künstlicher Intelligenz, um Prozesse zu verschlanken und Kosten zu senken.

Lufthansa setzt auf Digitalisierung und KI

Die Lufthansa-Gruppe begründet den Schritt mit der tiefgreifenden Umgestaltung ihrer internen Abläufe. Durch die zunehmende Digitalisierung sollen Arbeitsprozesse effizienter gestaltet und Doppelstrukturen innerhalb der verschiedenen Konzerngesellschaften abgebaut werden. Viele Aufgaben, die bislang von Verwaltungsangestellten übernommen wurden, könnten künftig durch KI-gestützte Systeme erledigt werden.

4.000 Stellen fallen weg – Schwerpunkt Deutschland

Insgesamt beschäftigt Lufthansa aktuell rund 103.000 Menschen weltweit. Von den geplanten 4.000 Stellenstreichungen soll der überwiegende Teil in Deutschland erfolgen. Besonders betroffen sind klassische Verwaltungsbereiche. Die Unternehmensführung betont jedoch, den Personalabbau gemeinsam mit den Sozialpartnern sozialverträglich gestalten zu wollen.

Von Stellenaufbau zu Stellenabbau

Noch zu Jahresbeginn hatte die Airline eine andere Personalstrategie verfolgt: Rund 10.000 neue Stellen wurden angekündigt, etwa die Hälfte davon in Deutschland. Diese sollten unter anderem die Verwaltung und operative Bereiche stärken. Nun zeigt sich ein deutlicher Kurswechsel – während die Nachfrage nach Flugtickets hoch bleibt, setzt das Management stärker auf Effizienzsteigerungen anstelle von Personalwachstum.

Lufthansa will Rendite steigern

Ein zentraler Grund für den Stellenabbau bei Lufthansa ist die neue Finanzstrategie. Auf einer Investorenkonferenz stellte das Management ein ambitioniertes Ziel vor: Ab 2028 soll die bereinigte Umsatzrendite bei acht bis zehn Prozent liegen. Bisher lag die Marke bei acht Prozent, wurde aber in der Vergangenheit selten erreicht – vor allem wegen hoher Kosten. Mit schlankeren Strukturen und weniger Verwaltung will die Airline ihre Profitabilität sichern.

Bedeutung für den Standort Deutschland

Mit ihrem Hauptsitz in Köln und dem Drehkreuz am Frankfurter Flughafen zählt die Lufthansa zu den größten Arbeitgebern in Hessen. Der angekündigte Stellenabbau zeigt, wie stark auch Traditionsunternehmen auf den Wandel durch Digitalisierung reagieren müssen. Für den Standort Deutschland bedeutet das nicht nur einen Verlust an Arbeitsplätzen, sondern auch eine grundlegende Veränderung in der Unternehmensstruktur.