Am Flughafen Hamburg können Airlines momentan nicht wie gewohnt ihre Flugzeuge betanken lassen. Die Details.

Am Flughafen Hamburg ist es zu einem ungewöhnlichen Engpass gekommen: Seit dem 18. September steht für Flugzeuge kein Kerosin mehr zur Verfügung. Ursache ist ein Ausfall bei der Versorgung durch die Raffinerie Heide, die wegen eines turnusmäßigen TÜV-Stillstands ihre Produktion vorübergehend herunterfahren musste. Die Deutsche Flugsicherung veröffentlichte ein offizielles NOTAM:

FUEL JET A1 NOT AVBL, DUE TO TECHNICAL REASON AT REFINERY •

AIRLINERS ARE ADVISED TO CONTACT THEIR SUPPLIERS.

OPERATORS ADVISED TO COORDINATE RETURN FUELING IF POSS.

FROM: 18 SEP 2025 02:00 GMT (04:00 CEST) TO: 17 OCT 2025 12:00 GMT (14:00 CEST EST)

Welche Folgen hat der Lieferengpass ?

Der Flughafen Hamburg warnt vor möglichen Auswirkungen auf den Flugplan. Da die Airlines ihre Maschinen nicht wie gewohnt vor Ort versorgen können, drohen Verspätungen und Änderungen. Manche Flugzeuge müssen mit zusätzlichen Tankstopps an anderen Flughäfen starten oder umgeleitet werden.

Screenshot Der Homepage des Hamburger Flughafens.
Der Flughafen Hamburg weist auf seiner Homepage darauf hin, dass es aufgrund des Tankproblems zu Flugänderungen und -verspätungen kommen kann. Bild: Screenshot AERO INTERNATIONAL

Für Passagiere bedeutet das: Flüge können kurzfristig verspätet sein oder Änderungen erfahren. Der Airport rät dringend dazu, den Flugstatus regelmäßig zu prüfen und sich bei Airline oder Reiseveranstalter zu informieren.

Welches Problem trat in Heide auf?

Die Raffinerie Heide, Hauptlieferant für Hamburgs Flugbenzin, hat am Montag mit einer mehrwöchigen Wartung begonnen. Im Rahmen des sogenannten TÜV-Stillstands werden Anlagen gereinigt, überprüft und modernisiert. Nach Angaben des Unternehmens soll diese Phase bis zum 4. Oktober dauern. Dass die Versorgung in Hamburg komplett zum Erliegen kommt, sei in dieser Form nicht vorhersehbar gewesen.

Noch ist offen, wie gravierend die Folgen für den Flugbetrieb sein werden. Airlines und Lieferanten suchen zwar nach Lösungen, doch kurzfristige Alternativen sind schwer zu organisieren. Auch die wirtschaftlichen Schäden für den Flughafen sind derzeit nicht bezifferbar.

Eines steht jedoch fest: Ein vollständiger Ausfall der Kerosinversorgung an einem deutschen Großflughafen ist ein äußerst seltenes Ereignis – und zeigt, wie anfällig die Infrastruktur auch in hochentwickelten Märkten sein kann.