Nach annähernd 40 Jahren endet am 31. Dezember 2025 in Berlin die ADAC-Ära von Christoph 31. Die Konzession läuft aus, es findet ein Betreiberwechsel statt.

Seit vier Jahrzehnten ist er vom Berliner Himmel nicht wegzudenken: der Rettungshubschrauber mit dem Funkrufnamen „Christoph 31“. Er hat in den vergangenen annähernd 40 Jahren in und um Berlin herum bereits fast 90.000 Einsätze geflogen. Das bedeute Weltrekord, so die derzeitige Betreiberin, die ADAC Luftrettung. In Spitzenzeiten fliege Christoph 31 bis zu 3800 Einsätze pro Jahr.

„Christoph 31“ auf den Straßen Berlins. Im Hintergrund die Gedächtniskirche.
Christoph 31 auf den Straßen Berlins. Im Hintergrund die Gedächtniskirche. Bild: ADAC Luftrettung / Stephan Bartsch

Zum 31. Dezember endet jedoch die Konzession des mit Rotorblättern ausgestatteten Gelben Engels – aktuell eine H135 und an der Charité stationiert. Es findet ein Betreiberwechsel statt. Grund genug für den ADAC, zur offiziellen Verabschiedungsfeier jetzt schon in den Hangar zu laden. Mit dabei waren zahlreiche Vertreter der Charité, von Behörden, Politik und Rettungsdienstorganisationen. Sie alle sagten vor allem eines: „Danke“!

Wann wurde Christoph 31 in Dienst gestellt?

Erstmals stationiert wurde der Ur-Berliner ADAC-Rettungshubschrauber in der Zeit des Kalten Krieges nach zähen Verhandlungen mit den Alliierten. Am 13. Oktober 1987 war’s, und „mit der Indienststellung des ersten zivilen Rettungshubschraubers für Berlin hat die ADAC Luftrettung Pioniergeist bewiesen“, blickte Geschäftsführer Frédéric Bruder zurück.

Damals stand noch die Mauer, Berlin war geteilt und der Rettungshelikopter am Flughafen Tempelhof stationiert. Christoph 31 musste seinerzeit mit einem Tieflader nach West-Berlin transportiert werden, weil der Luftraum der DDR nicht durchflogen werden durfte. Zudem stand die Maschine bis zur Wende auch unter US-Flagge und durfte nur von US-Amerikanern steuert werden.

Seit wann ist Christoph 31 an der Charité stationiert?

Erstmals nach Ost-Berlin und in den Luftraum der DDR hinein durfte Christoph 31 am 1. April 1990 fliegen. Im September 1992 erhielt er eine deutsche Kennung: D-HEIM. Ab diesem Zeitpunkt prangten die vier schwarzen Buchstaben des ADAC auf der Maschine. Erst im Jahr 2002 fand der Helikopter schließlich seine neue Heimat am heutigen Charité Campus Benjamin Franklin, da dieser den damaligen luftverkehrstechnischen Regelungen entsprach.

Fliegen Rettungshubschrauber rund um die Uhr?

Nach wie vor starten die Crews von Christoph 31 täglich zwischen Sonnenaufgang (frühestens 7 Uhr) und Sonnenuntergang zu ihren Einsätzen in Berlin (rund 90 Prozent) und Brandenburg (rund zehn Prozent). Dabei legt der Helikopter rund vier Kilometer pro Minute zurück, um Menschen so schnell wie möglich ins Krankenhaus zu bringen – ob bei schweren internistischen Notfällen, neurologischen Erkrankungen, Unfällen oder nach Wasserrettungen. Die Crew besteht bei den Einsätzen aus Piloten und Notfallsanitätern der ADAC Luftrettung sowie Notärzten der Charité.

Wer ist die ADAC Luftrettung?

Mit 60 Rettungshubschraubern und 38 Stationen ist die gemeinnützige ADAC Luftrettung eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas; sie ist ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung. Die Crews der ADAC Luftrettung werden trainiert von der ADAC HEMS Academy GmbH. Die Wartung und technische Bereitstellung erfolgt über die ADAC Heliservice GmbH.