Leipzig/Berlin Die Anwohner des neuen Berliner Flughafens in Schönefeld blicken heute nach Leipzig. Dort nimmt sich das Bundesverwaltungsgericht des Streits um die Flugrouten an – ändern wird es die Strecken aber wohl nicht. Am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig beginnt heute (Dienstag) ein weiteres Verfahren zum Berliner Hauptstadtflughafen. Anwohner und Anrainer-Gemeinden werfen dem Land Brandenburg und dem […]

Leipzig/Berlin

Die Anwohner des neuen Berliner Flughafens in Schönefeld blicken heute nach Leipzig. Dort nimmt sich das Bundesverwaltungsgericht des Streits um die Flugrouten an – ändern wird es die Strecken aber wohl nicht.

Am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig beginnt heute (Dienstag) ein weiteres Verfahren zum Berliner Hauptstadtflughafen. Anwohner und Anrainer-Gemeinden werfen dem Land Brandenburg und dem staatlichen Flughafenbetreiber vor, sie bei den Flugrouten getäuscht zu haben. Sie sehen sich um ihre Klagerechte gebracht und wollen den Planfeststellungsbeschluss für das Milliardenprojekt kippen.

Nach den im Januar dieses Jahres festgelegten Routen überqueren die Maschinen auf vielen Strecken andere Gemeinden als der Beschluss jahrelang nahelegte. Die staatliche Flughafengesellschaft weist den Täuschungsvorwurf aber zurück.

Nach zwei abgesagten Eröffnungsterminen soll der Flughafen nun voraussichtlich am 17. März 2013 in Betrieb gehen. Weitere Schrammen erhielt das Vorzeigeprojekt in den vergangenen Wochen durch deutlich gestiegene Baukosten und den zu schwachen Lärmschutz für Anwohner.

Ob die Richter dem Vorzeigeprojekt der Landesregierungen Berlins und Brandenburgs einen weiteren Schlag versetzen werden, ist offen. Dass es seine Genehmigung für den Planfeststellungsbeschluss komplett widerruft, gilt als unwahrscheinlich. Anwohner hoffen jedoch auf Kapazitätseinschränkungen. Ein Urteil will der Vorsitzende Rüdiger Rubel nach Gerichtsangaben noch im Juli verkünden.

Korrekturen an den Flugrouten sind nicht zu erwarten. Dafür wäre zunächst das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg zuständig, wo bereits einige Betroffene Klagen eingereicht haben. Einen Verhandlungstermin hat das Gericht aber noch nicht genannt.

Quelle: dpa