Fluglärm sorgt für neue Turbulenzen
Berlin Die Proteste gegen Fluglärm breiten sich bundesweit aus. Der Flughafenverband ADV zeigt sich besorgt. Sein Ziel: Das Verkehrswachstum vom Fluglärm entkoppeln Die Turbulenzen um Fluglärm nehmen zu. Es begann mit Unmutsbekundungen im Lokalen. Nun erregt das Thema bundesweit die Gemüter. An allen großen deutschen Flughäfen in Frankfurt am Main, München, Düsseldorf, Köln/Bonn, Leipzig sowie […]
Berlin
Die Proteste gegen Fluglärm breiten sich bundesweit aus. Der Flughafenverband ADV zeigt sich besorgt. Sein Ziel: Das Verkehrswachstum vom Fluglärm entkoppeln
Die Turbulenzen um Fluglärm nehmen zu. Es begann mit Unmutsbekundungen im Lokalen. Nun erregt das Thema bundesweit die Gemüter. An allen großen deutschen Flughäfen in Frankfurt am Main, München, Düsseldorf, Köln/Bonn, Leipzig sowie am künftigen Großflughafen Berlin-Brandenburg soll es morgen, 24. März, Demonstrationen geben. Nach einem Bericht von taz.de werden zu der Kundgebung rund 30 000 Menschen erwartet. Ihr gemeinsames Motto: Fluglärm macht krank.
Die deutschen Airports nehmen die zunehmenden Proteste sehr ernst. Mit guten Argumenten suchen die Flughafenbetreiber den Dialog mit allen Anspruchsgruppen. „Gemeinsam mit Anwohnern, lokaler Politik und den zuständigen Landesbehörden suchen wir nach einem Ausgleich der Interessen. Flughäfen sind Wirtschaftsmotoren, sichern die Vernetzung unseres Landes mit den globalen Wirtschaftsströmen, schaffen Arbeitsplätze und erhöhen die Standortattraktivität für Unternehmen. Insgesamt finden Flughafenprojekte eine breite Zustimmung in der Bevölkerung. Gleichwohl entbindet uns dies nicht von unserer Verantwortung für die vom Fluglärm belasteten Anwohner“, erklärt Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV in Berlin.
Das Verkehrswachstum vom Fluglärm zu entkoppeln ist das Ziel der Flughafenbetreiber. Auf der Grundlage des neuen Fluglärmschutzgesetzes leisten die Airports passiven Schallschutz, beispielsweise durch den Einbau entsprechender Fenster. Noch besser, weil wirksamer, sind jedoch Maßnahmen zum aktiven Schallschutz. Denn dabei geht es um die Lärmvermeidung an der Quelle. Gemeinsam mit der Deutschen Flugsicherung werden die Flughäfen an der weiteren Optimierung der An- und Abflugverfahren arbeiten. Darüber hinaus sollen, durch entsprechende Entgeltmodelle, den Fluggesellschaften weitere Anreize für den Einsatz von lärmarmen und noch umweltfreundlicheren Flugzeugen gegeben werden.
„Unvermeidlich ist, dass mit jedem startenden und landenden Flugzeug Lärm verbunden ist. Umso mehr bedarf es einer Kraftanstrengung aller Partner der Luftverkehrswirtschaft durch wirkungsvolle Maßnahmen zur Lärmentlastung das Vertrauen und die Akzeptanz der Anwohner zu erlangen,“ so beschreibt Beisel die Absicht der Flughäfen in Deutschland.