Luftverkehrsverband hält nichts vom Verzicht auf Flugreisen
Berlin, 04. Juli 2016 Die Luftverkehrswirtschaft weist Forderungen von Umweltschützern zurück, in der Ferienzeit möglichst auf Flugreisen zu verzichten. Der weltweite Luftverkehr habe zwar hohe Wachstumsraten, dennoch sinke aber der Anteil an den Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid, sagte der Sprecher des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Peter Königsfeld, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Von 2,81 […]
Berlin, 04. Juli 2016
Die Luftverkehrswirtschaft weist Forderungen von Umweltschützern zurück, in der Ferienzeit möglichst auf Flugreisen zu verzichten.
Der weltweite Luftverkehr habe zwar hohe Wachstumsraten, dennoch sinke aber der Anteil an den Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid, sagte der Sprecher des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Peter Königsfeld, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Von 2,81 Prozent im Jahr 2000 sei der Anteil auf 2,42 Prozent im Jahr 2012 gesunken.
Im innerdeutschen Flugverkehr habe der Anteil des Luftverkehrs an den CO2-Emissionen hierzulande 2013 lediglich bei 0,25 Prozent gelegen, rechnete Königsfeld vor. „Seit 1990 haben die deutschen Fluggesellschaften ihren spezifischen Treibstoffverbrauch um 42 Prozent verringert.“
Forderungen nach einer Kerosinsteuer, um das Fliegen zu verteuern, lehnte der Verband ab. Ein nationalstaatlicher Alleingang für eine Kerosinsteuer, „würde zu einem weiteren erheblichen Wettbewerbsnachteil für deutsche Luftverkehrsunternehmen führen“, sagte er. Die Branche brauche finanziellen Spielraum für neue Flugzeuge: „Denn damit reduzieren wir am wirkungsvollsten die Lärm- und die CO2-Emission.“
Das zweite Instrument zur Senkung der CO2-Emissionen sei ein weltweit verbindliches, marktbasiertes Klimaschutzabkommen. Dabei könnten Fluggesellschaften die in einem zertifizierten Klimaschutzprojekt eingesparten CO2-Emissionen kaufen und so die eigenen CO2-Emissionen ausgleichen, die sie selber nicht reduzieren könnten. Über ein solches Abkommen werde auf der Hauptversammlung der UN-Luftfahrtorganisation ICAO im Herbst abgestimmt.