Ryanair erwägt Ausbau der Lauda Airbus-Flotte: Gespräche mit Airbus laufen
Ryanair-Chef Michael O’Leary bestätigt, dass mit Airbus über neue Jets zur Modernisierung der Lauda-Flotte verhandelt wird. Trotz schwieriger Lieferlage besteht reales Interesse an A320neo- und A321neo-Modellen.
Ryanair-Group-CEO Michael O’Leary hat gegenüber Aero International bestätigt, dass sein Konzern mit Airbus über eine mögliche Modernisierung und Erweiterung der Lauda Airbus-Flotte verhandelt. Die Gespräche betreffen vor allem neue Jets der A320neo-Familie.
„Wenn ich eine Airbus-Bestellung über 50 Flugzeuge aufgeben könnte – 25 davon gingen an Lauda, die damit ihre Flotte um weitere 25 Maschinen erweitern könnten –, würde ich das sehr gerne tun“, sagte O’Leary am 25. November an Bord einer Boeing 737-8-200 auf einem Flug von Bratislava nach Wien.
Verhältnis zu Airbus weiter angespannt
O’Leary räumte ein, dass das Verhältnis zu Airbus traditionell schwierig sei. „Sie vertrauen mir nicht wirklich und mögen mich auch nicht besonders“, sagte er. Grund sei die Sorge seitens Airbus, dass O’Leary Angebotspreise mit Boeing teile – was er offen bestätigte. Trotzdem betont er, das Interesse an neuen Airbus-Modellen für Lauda sei „real“.
Lieferengpässe bremsen mögliche Airbus-Bestellung
Eine große Herausforderung bleibt die aktuelle Marktlage. „Die Auftragsbücher der Airbus-A320neo-Familie sind bis 2031, 2032 voll“, so O’Leary. Ryanair müsse daher auf einen Abschwung im Markt warten, um günstige Lieferpositionen zu erhalten.
Auf die Frage, ob A320neo oder A321neo die bevorzugte Lösung für Lauda seien, erklärte O’Leary, dass allein die Kosten pro Sitzplatz entscheidend seien. „Ob Ceo, Neo oder A321 – neu oder gebraucht – spielt keine Rolle, solange die Kosten niedrig sind.“ Sollte Airbus keine passenden Flugzeuge anbieten können, sei auch eine Rückkehr zu Boeing-Modellen für Lauda denkbar.
Leasing-Optionen ausgeschlossen
Eine Modernisierung über Leasinggeber schloss O’Leary kategorisch aus. „Eine Billigfluggesellschaft kann nicht mit Leasinggesellschaften arbeiten; das sind die Drogenhändler der Branche.“ Die derzeitige A320ceo-Flotte von Lauda bezeichnete er dagegen als „günstig“, da die Leasingraten nach der Pandemie bis 2028/29 neu verhandelt wurden.
Lieferlücke bei Ryanair – Ausblick auf die 737-10
Ryanair wird 2025 mit insgesamt 660 Flugzeugen in die Saison gehen. Die letzten vier 737-8-200 sollen im Januar und Februar eintreffen. Die ersten 737-10 werden frühestens im Frühjahr 2027 erwartet.
Damit entsteht ab 2026 eine mindestens einjährige Lieferpause, bevor die verzögerten 737-10 – abhängig von der Zertifizierung – ausgeliefert werden. Ryanair hat 300 Flugzeuge dieses Typs bestellt, mit Auslieferung bis März 2034.
Boeing sei beim Zertifizierungsprozess zunehmend optimistisch, so O’Leary. „Die MAX 7 sollte im zweiten Quartal zertifiziert werden, die MAX 10 im zweiten, Anfang des dritten Quartals des nächsten Jahres.“ Zudem habe sich die Produktionsqualität der 737-Rümpfe aus Wichita „enorm“ verbessert, was die Fertigung in Seattle beschleunige.
