UPS MD-11 Absturz: Tragödie beim Start in Louisville
Ein schweres Flugzeugunglück hat die Stadt Louisville im US-Bundesstaat Kentucky erschüttert. Eine Frachtmaschine vom Typ McDonnell Douglas MD-11 von UPS ist am Dienstagabend kurz nach dem Start verunglückt.
Am internationalen Flughafen von Louisville, Kentucky, dem zentralen Fracht-Drehkreuz von UPS Airlines, ist am 4. November 2025 ein Frachtflugzeug kurz nach dem Start abgestürzt. Nach Angaben der Behörden kamen sieben Menschen ums Leben – darunter alle drei Besatzungsmitglieder sowie vier Personen am Boden.
Laut Augenzeugen und Videoaufnahmen kam es unmittelbar nach dem Startvorgang auf der Startbahn 17R des Louisville International Airport zu einer dramatischen Situation. Das linke Triebwerk der MD-11 fing Feuer, kurz bevor das Flugzeug vollständig abheben konnte. Der Jet gewann nur wenig Höhe, bevor er rund einen Kilometer hinter dem Ende der Startbahn in einem Industriegebiet abstürzte.
Beim Aufprall explodierte das Flugzeug in einem Feuerball und setzte mehrere Gebäude in Brand. Unter den beschädigten Einrichtungen befanden sich laut Gouverneur Andy Beshear eine Ölrecyclinganlage sowie ein Autoteilelager.
Untersuchung zum UPS MD-11 Absturz in vollem Gange
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB und die Luftfahrtbehörde FAA haben die Ermittlungen aufgenommen. Auch Boeing, der heutige Eigentümer der McDonnell-Douglas-Flugzeuglinien, unterstützt die Untersuchungen technisch. Im Fokus steht insbesondere die Frage, warum sich das betroffene Triebwerk möglicherweise vom Flügel gelöst hat – ein extrem seltenes Ereignis.
Der Flugsicherheitsexperte John Cox erklärte, das Feuer sei „zu groß für einen normalen Triebwerksbrand“ gewesen. Grundsätzlich könne eine MD-11 auch mit zwei Triebwerken weiterfliegen, doch offenbar verhinderten zusätzliche Faktoren einen stabilen Steigflug.
Hintergrund: UPS-Drehkreuz Louisville
Die abgestürzte Maschine war für den Flug 5X-2976 nach Honolulu betankt und startbereit für den achtstündigen Flug über den Pazifik. Der Louisville International Airport gilt als zentrales globales Drehkreuz von UPS und ist die größte Paketumschlaganlage des Konzerns weltweit.
Mit rund 26.000 Beschäftigten ist UPS der größte Arbeitgeber der Stadt. Entsprechend groß ist die Betroffenheit in der Region. „Mein Herz ist bei allen bei UPS – dies ist eine UPS-Stadt“, sagte Stadträtin Betsy Ruhe. Viele Einwohner hätten Angehörige oder Freunde beim Logistikunternehmen, und die Nachricht vom Absturz löste in der gesamten Stadt Bestürzung aus.
Sicherheitsmaßnahmen und Folgen für den Flugbetrieb
Nach dem Absturz wurde der Flugbetrieb am Flughafen Louisville vorübergehend eingestellt, da Trümmerteile auf mehreren Rollwegen verteilt lagen. Erst nach umfangreichen Räumungsarbeiten konnte der Betrieb am folgenden Morgen schrittweise wieder aufgenommen werden.
UPS zeigte sich tief betroffen: „Wir sind zutiefst betrübt über den Unfall und trauern um unsere Kolleginnen und Kollegen sowie um die Opfer am Boden“, teilte das Unternehmen mit.
