Lufthansa Technik und HENSOLDT: Modernisierte Black Box für Airbus A320
Lufthansa Technik und HENSOLDT präsentieren eine neue Generation von Flugdatenschreibern für die Airbus-A320-Familie. Die Systeme erfüllen strengere FAA-Vorgaben, bieten längere Aufzeichnungszeiten und vereinfachen Wartungsprozesse.
Lufthansa Technik und der Sensorspezialist HENSOLDT haben gemeinsam eine neue Generation von Flugdatenschreibern für die Airbus-A320-Familie vorgestellt. Diese neue Lösung bietet erhebliche Verbesserungen bei Datenspeicherung, Wartung und Zuverlässigkeit – und erfüllt schon heute die kommenden internationalen Regularien für Cockpit-Voice- und Flight-Data-Recorder (CVR/FDR).
Strengere Anforderungen für Flugdatenschreiber
Mit dem FAA Reauthorization Act 2024 schreibt die US-Luftfahrtbehörde strengere Anforderungen für Flugdatenschreiber vor. Künftig müssen Cockpit-Voice-Recorder nicht mehr nur zwei Stunden, sondern mindestens 25 Stunden an Audioaufnahmen speichern. Auch für Flight-Data-Recorder gilt eine verlängerte Speicherdauer. Die Übergangsfrist läuft bis 2030 – dann müssen alle in den USA betriebenen Verkehrsflugzeuge entsprechend nachgerüstet sein.
Diese Regelung betrifft vor allem Airlines, die ihre Flotten auf den neuesten Stand bringen müssen. Branchenexperten rechnen damit, dass auch europäische und asiatische Luftfahrtbehörden ähnliche Standards einführen werden. Lufthansa Technik und HENSOLDT reagieren mit ihrer neuen Lösung proaktiv auf diese Entwicklung.
Neue Maßstäbe bei Datenspeicherung und Wartung
Die neuen SferiRec-Flugdatenschreiber übertreffen die gesetzlichen Mindestanforderungen deutlich. Der neue CVR kann bis zu 45 Stunden Cockpitgespräche sowie 170 Stunden Datalink-Kommunikation aufzeichnen. Der FDR erreicht sogar eine Speicherkapazität von 1.600 Stunden an Flugparametern – ein Spitzenwert in seiner Klasse.
Ein weiterer technischer Fortschritt liegt in der vereinfachten Datenanalyse direkt im Flugzeug. Mithilfe des sogenannten On-Wing Readout Kits können Airlines gespeicherte Daten auslesen, ohne die Geräte auszubauen. Die Software funktioniert auf einem handelsüblichen Laptop und erfordert keine zusätzliche Hardware. Das reduziert Wartungszeiten erheblich und senkt die Instandhaltungskosten.
Verbesserte Zuverlässigkeit und längere Einsatzdauer
Neben der erweiterten Speicherleistung bieten die neuen Rekorder eine deutlich höhere Zuverlässigkeit (MTBF – Mean Time Between Failures). Das bedeutet längere Austauschintervalle und weniger ungeplante Ausfälle. In Zeiten knapper Wartungskapazitäten ist das ein entscheidender Vorteil für Airlines weltweit.
Dank des „Plug&Play“-Designs lassen sich die neuen Recorder zudem nahtlos in bestehende A320-Flotten integrieren. Lufthansa Technik bietet über ihre nach EASA Part 21J zertifizierte Design-Organisation flexible Nachrüstlösungen an. Eine Ausweitung auf weitere Airbus- und Boeing-Modelle ist bereits in Planung.
Zukunftssichere Lösung für Airlines
Mit der Kombination aus HENSOLDTs jahrzehntelanger Erfahrung in der Sensor- und Aufzeichnungstechnologie und Lufthansa Techniks globalem Service-Netzwerk entsteht ein zukunftssicheres Produkt, das Airlines hilft, kommende Vorschriften zu erfüllen – und zugleich die Effizienz ihrer Wartungsprozesse steigert.