Drohnen am Flughafen Kopenhagen sorgen für massive Störung
Plötzlich herrschte Stillstand: Am Montagabend wurde der Flughafen Kopenhagen, eines der wichtigsten Drehkreuze Nordeuropas, für mehrere Stunden komplett lahmgelegt.
Nach Angaben der dänischen Polizei wurden am Flughafen Kopenhagen zwei bis drei große Drohnen entdeckt, die wiederholt über das Flughafengelände flogen. Der Flugbetrieb wurde für rund vier Stunden komplett eingestellt. In Oslo dauerte die Sperrung etwa drei Stunden. Insgesamt mussten in Kopenhagen 31 Flüge umgeleitet und rund 100 Verbindungen gestrichen werden – betroffen waren mehr als 20.000 Passagiere.
Auch in Oslo kam es zu erheblichen Verspätungen. Beide Flughäfen gehören zu den verkehrsreichsten Drehkreuzen Skandinaviens, weshalb die Auswirkungen europaweit spürbar waren.
Polizei spricht von „fähigem Betreiber“
Besonders brisant: Die Ermittler gehen davon aus, dass die Drohnen nicht zufällig oder durch Hobby-Piloten gesteuert wurden. „Wir sprechen von einem fähigen Betreiber, der sowohl die technischen Fähigkeiten als auch die Mittel hat, um eine derartige Störung zu verursachen“, erklärte Polizeidirektor Jens Jespersen.
Die Drohnen sollen aus unterschiedlichen Richtungen in den Luftraum eingedrungen sein, ihre Lichter gezielt ein- und ausgeschaltet und sich nach mehreren Stunden zurückgezogen haben. Ob die Vorfälle in Kopenhagen und Oslo miteinander in Verbindung stehen, ist bislang unklar.
Drohnen als Sicherheitsrisiko für Flughäfen
Drohnen stellen zunehmend ein Risiko für den internationalen Luftverkehr dar. Schon kurze Sichtungen im Sicherheitsbereich können zu kompletten Betriebsausfällen führen, da die Gefahr einer Kollision mit Passagierflugzeugen nicht ausgeschlossen werden kann.
Die Vorfälle in Skandinavien reihen sich in eine Serie von Störungen ein, die den europäischen Flugverkehr zuletzt massiv belasteten. Erst wenige Tage zuvor hatten Cyberangriffe auf Check-in-Systeme von Collins Aerospace den Betrieb an großen Flughäfen wie London-Heathrow, Berlin und Brüssel beeinträchtigt.
Folgen für Passagiere und Airlines
Für Reisende bedeuteten die Drohnen-Sichtungen in erster Linie stundenlange Wartezeiten, verpasste Anschlussflüge und zusätzliche Kosten. Airlines mussten kurzfristig umplanen, Maschinen zu Ausweichflughäfen umleiten und Crews neu disponieren. Auch die Abfertigung der gestrandeten Passagiere stellte eine logistische Herausforderung dar.
Langfristig könnten Vorfälle wie dieser dazu führen, dass Flughäfen verstärkt in Drohnenerkennungssysteme investieren. In vielen Ländern laufen bereits Tests mit Radar- und Signalstörsystemen, um illegale Drohnenflüge rechtzeitig zu unterbinden.
Die dänischen Behörden betonten, dass trotz der erheblichen Beeinträchtigungen die Sicherheit der Passagiere stets oberste Priorität habe. Ermittlungen zur Herkunft der Drohnen und möglichen Hintermännern dauern an. Festnahmen gab es bisher keine.