Portugal: Neue Initiative zur Privatisierung von TAP
Die portugiesische Regierung gibt den Startschuss für die Wiederprivatisierung von TAP Air Portugal. Nach mehr als einem Jahr Verzögerung steht nun fest, wie der Einstieg privater Investoren aussehen soll.
Ein aktuelles Dekret aus Lissabon legt die Eckpunkte einer TAP-Privatisierung fest. Vorgesehen ist, dass Investoren zunächst 44,9 Prozent der Anteile erwerben können, für einen festgelegten Preis von rund 817,7 Millionen US-Dollar. Zusätzlich sind 5 Prozent für die Mitarbeiter reserviert. Greift die Belegschaft nicht vollständig zu, können weitere Aktien an Investoren gehen, sodass maximal 49,9 Prozent verfügbar werden.
Die Regierung verfolgt dabei ein klares Ziel: Der künftige Partner muss sicherstellen, dass Lissabon als Drehkreuz langfristig erhalten bleibt. Der Abschluss der Transaktion wird für Anfang 2026 angepeilt.
TAP: Lufthansa und Air France-KLM als Top-Bewerber
Das Bieterfeld ist breit, allen voran gelten Lufthansa und Air France-KLM als aussichtsreiche Kandidaten. Beide Airline-Gruppen haben sich kürzlich gegen eine Beteiligung an Air Europa entschieden und könnten ihre Ressourcen nun auf TAP konzentrieren.
Für Lufthansa wäre ein Einstieg ein strategisch wichtiger Schritt. Mit dem Atlantik-Spezialisten TAP könnte der Konzern seine Abhängigkeit vom Nordamerika-Verkehr reduzieren und gleichzeitig die Position in Südamerika stärken. Auch die enge Verbindung über die Star Alliance spricht für einen Deal.
Zweiter Anlauf bei TAP für Lufthansa
Bereits im Frühjahr 2020 stand Lufthansa gemeinsam mit United Airlines kurz vor einem Einstieg bei TAP. Damals verhinderte jedoch die Covid-19-Pandemie den Abschluss. Nun könnte der deutsche Konzern einen zweiten Anlauf wagen.
Air France-KLM wiederum dürfte ebenfalls ernsthaft interessiert sein, um das eigene Netzwerk zu erweitern und die Konkurrenz in Europa nicht allein das Feld zu überlassen.
TAP im Zentrum der europäischen Airline-Strategien
Die Privatisierung von TAP Air Portugal entwickelt sich zu einem der spannendsten Deals im europäischen Luftverkehr. Mit Lufthansa und Air France-KLM stehen gleich zwei Schwergewichte bereit. Ob die Portugiesen den Zuschlag an einen dieser Player vergeben – oder am Ende ein Überraschungsinvestor zum Zug kommt – bleibt offen.
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