29.01.2014 Gut ist an der Börse manchmal nicht gut genug: Obwohl Boeing einen guten Lauf hat und für das kommende Jahr weitere Steigerungen von Gewinn und Umsatz verspricht, reagieren die Anleger verschnupft. Chicago – Der Flugzeugbauer Boeing will nach einem Gewinnsprung auch 2014 durchstarten. Für das laufende Jahr stellte Vorstandschef Jim McNerney noch mehr Flugzeug-Auslieferungen […]

29.01.2014

Gut ist an der Börse manchmal nicht gut genug: Obwohl Boeing einen guten Lauf hat und für das kommende Jahr weitere Steigerungen von Gewinn und Umsatz verspricht, reagieren die Anleger verschnupft.

Chicago – Der Flugzeugbauer Boeing will nach einem Gewinnsprung auch 2014 durchstarten. Für das laufende Jahr stellte Vorstandschef Jim McNerney noch mehr Flugzeug-Auslieferungen und steigende Profite in Aussicht. Den Anlegern sind die Ziele jedoch zu bescheiden. Die Boeing-Aktie ging an der New Yorker Börse in den Sinkflug über und verlor in einem ohnehin negativen Umfeld zu Handelsbeginn mehr als 6 Prozent an Wert.

Im abgelaufenen Jahr verdiente Boeing unter dem Strich 4,6 Milliarden US-Dollar (3,4 Mrd Euro) und damit 18 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Schlussquartal ging der Überschuss sogar um 26 Prozent nach oben, wie der Airbus-Rivale am Mittwoch am Sitz in Chicago mitteilte. Analysten hatten mit weitaus weniger gerechnet. Den Sprung verdankt das Unternehmen jedoch nicht zuletzt einer kräftig gesunkenen Steuerlast.

Im laufenden Jahr soll es nach dem Willen der Boeing-Spitze weiter nach oben gehen. Für den Umsatz hat McNerney eine Steigerung von zuletzt 86,6 Milliarden auf 87,5 bis 90,5 Milliarden Dollar in Aussicht gestellte. «2014 konzentrieren wir uns darauf, unsere Marktführerschaft bei Verkehrsflugzeugen zu halten», sagte McNerney. Gleichzeitig solle das zweite Standbein mit Raumfahrttechnik, Rüstungsgütern und Sicherheitslösungen neu aufgestellt und gestärkt werden.

Mit 648 ausgelieferten Flugzeugen hatte das Unternehmen im vergangenen Jahr bereits den europäischen Wettbewerber Airbus übertroffen, der nur auf 626 fertiggestellte Maschinen kam. Dafür sammelten die Europäer mehr Neubestellungen ein als ihr US-Konkurrent. Die beiden Hersteller liefern sich seit Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Um den Konkurrenten die Stirn zu bieten und die Ziele zu erreichen, baut Boeing die Flugzeugproduktion weiter aus – vor allem beim modernsten Langstreckenjet 787 «Dreamliner», der bisher stark mit Pannen und sogar einem dreimonatigen Flugverbot zu kämpfen hatte.

Im laufenden Jahr will Boeing die Produktion auf 715 bis 725 Flugzeuge ausweiten. Darunter sollen 110 Exemplare des «Dreamliners» sein und damit 55 mehr als im Vorjahr. Airbus will die Flugzeugproduktion in diesem Jahr dagegen lediglich stabil halten, bevor die Fertigung des neuen Hoffnungsträgers A350 im Jahr 2015 allmählich hochläuft. (dpa)