Vom Grünen zum SPD-Mann – Platzeck ist über 20 Jahre im Geschäft
Potsdam (dpa) – Auch wenn er im Umgang noch immer etwas Jungenhaftes hat, ist Brandenburgs Regierungschef Matthias Platzeck mittlerweile seit mehr als 20 Jahren im Politik-Geschäft. Seine Wurzeln hat der 59-Jährige in der Umweltbewegung. Bei der ersten freien Volkskammerwahl 1990 kandidierte er erfolgreich für die Grüne Partei der DDR. Noch im selben Jahr übernahm er […]
Potsdam (dpa) – Auch wenn er im Umgang noch immer etwas Jungenhaftes hat, ist Brandenburgs Regierungschef Matthias Platzeck mittlerweile seit mehr als 20 Jahren im Politik-Geschäft. Seine Wurzeln hat der 59-Jährige in der Umweltbewegung. Bei der ersten freien Volkskammerwahl 1990 kandidierte er erfolgreich für die Grüne Partei der DDR. Noch im selben Jahr übernahm er in der von Manfred Stolpe (SPD) geführten Potsdamer Ampelkoalition das Amt des Umweltministers, das er acht Jahre lang ausübte. Hier profilierte sich der gelernte Ingenieur vor allem als Krisenmanager während des Oder-Hochwassers 1997, was ihm den Beinamen «Deichgraf» eintrug.
Erst 1995 trat Platzeck in die SPD ein, 2002 übernahm er von Stolpe das Amt des Ministerpräsidenten in Brandenburg und stand bis 2009 an der Spitze einer rot-schwarzen Koalition mit der CDU. Seitdem regiert der bodenständige Politiker gemeinsam mit der Linken, was ihm vor allem wegen der Stasi-Vergangenheit etlicher ihrer Funktionsträger heftige Kritik einbrachte. Ein Rückschlag war zuvor die nur 146 Tage dauernde Amtszeit als Bundesvorsitzender der SPD: Zwei Hörstürze und ein Zusammenbruch zwangen den damals 53-jährigen Hoffnungsträger zum Rückzug. In Brandenburg blieb Platzecks Popularität derweil ungebrochen und hält bis heute an.
Der Sohn eines HNO-Arztes und einer medizinisch-technischen Assistentin wurde am 29. Dezember 1953 in Potsdam geboren. Für die Fitness joggt der Vater von drei Töchtern, ist aber auch gleichzeitig Hobbykoch. Im Urlaub liebt Platzeck das Bergwandern.