Der Tourismus in Ägypten war in den Jahren nach der Revolution ein Auf und Ab. Unermüdlich wirbt das Land um Urlauber. Tatsächlich kamen 2015 wieder eine Million Deutsche. Doch der Aufschwung ist vorerst gebremst. Geht es bald wieder nach oben? Berlin (dpa/tmn) – Ägypten konnte im vergangenen Jahr erstmals wieder eine Million deutsche Touristen anlocken […]

Der Tourismus in Ägypten war in den Jahren nach der Revolution ein Auf und Ab. Unermüdlich wirbt das Land um Urlauber. Tatsächlich kamen 2015 wieder eine Million Deutsche. Doch der Aufschwung ist vorerst gebremst. Geht es bald wieder nach oben?

Berlin (dpa/tmn) – Ägypten konnte im vergangenen Jahr erstmals wieder eine Million deutsche Touristen anlocken – ein Plus von 16 Prozent im Vergleich zu 2014. Doch der Aufschwung wurde durch den mutmaßlichen Abschuss eines russischen Ferienfliegers Ende Oktober wieder empfindlich gebremst. Sicherheitsexperten aus Großbritannien prüfen derzeit die Flughäfen. Man wolle die Gelegenheit nutzen, in Sachen Flugsicherheit eine Art «Goldstandard» zu setzen, versprach der ägyptische Tourismusminister Hisham Zaazou auf der Reisemesse ITB in Berlin (noch bis 13. März).

Derzeit kämpft Ägypten um seinen Ruf als sicheres Reiseziel. «Seit dem Flugzeugabsturz auf dem Sinai und den Terroranschlägen in Paris liegen die Buchungseingänge sehr deutlich hinter dem Vorjahr zurück», sagt Dennis Urbschat von ITS und Jahn Reisen. «Ägypten spürt noch immer eine Buchungszurückhaltung, besonders was Familien angeht», erklärt der Touristikchef von Tui Deutschland, Oliver Dörschuck. Beim Ägypten-Spezialisten ETI liegen die Zahlen ebenfalls deutlich unter dem Vorjahr.

Doch die Veranstalter sind zuversichtlich: Tui spricht von einer momentanen Belebung der Nachfrage. Neben den klassischen Regionen Hurghada, Makadi und Soma Bay werde vor allem der Süden rund um Marsa Alam verstärkt nachgefragt. Beim Veranstalter FTI, der besonders viele Deutsche nach Ägypten fliegt, glaubt man an ein starkes Ägypten-Jahr. Die Buchungen gingen wieder nach oben. «Im Gegensatz zu anderen Veranstaltern fliegen wir unser reguläres Programm und sind damit zufrieden», sagt Geschäftsführer Dietmar Gunz. «Wir werden ein Comeback sehen», glaubt auch Tourismusminister Zaazou. Ende 2016 dürften die Gästezahlen aus Deutschland aber unter dem Vorjahreswert liegen, räumt der Minister ein.

Flaute herrscht weiterhin beim Nil-Tourismus. Ägypten preist sich gerne als «Once-in-a-lifetime»-Reiseziel – doch gerade die einzigartigen Kulturstätten werden nur noch sehr selten besucht. Es gibt bekannte Probleme: zum Beispiel so gut wie keine Nonstopflüge von Deutschland nach Luxor. «Die Gästezahlen am Nil sind verschwindend klein und spielen keine große Rolle mehr», sagt Ulrike Runge von ETI.