03.06.2014 München (dpa) – Das Testmodell eines geplanten Welttraumflugzeugs für Touristen hat über dem Südchinesischen Meer erfolgreich einen ersten Flugversuch absolviert. Ein Ziel sei es gewesen, die Flugbedingungen in den letzten Phasen nach dem Wiedereintritt in die Atmosphäre zu prüfen, teilte das Unternehmen Airbus Defense and Space in München mit. In die Kampagne rund hundert […]

03.06.2014

München (dpa) – Das Testmodell eines geplanten Welttraumflugzeugs für Touristen hat über dem Südchinesischen Meer erfolgreich einen ersten Flugversuch absolviert. Ein Ziel sei es gewesen, die Flugbedingungen in den letzten Phasen nach dem Wiedereintritt in die Atmosphäre zu prüfen, teilte das Unternehmen Airbus Defense and Space in München mit. In die Kampagne rund hundert Kilometer vor der Küste Singapurs sei eine Flotte von sieben Schiffen eingebunden gewesen.

Das Testmodell in der Größe 1 zu 4 wurde von Bord eines Frachtschiffs per Winde an einem Hubschrauber befestigt, der es in 3000 Meter Höhe hob und ausklinkte. Das Demonstrationsmodell sei planmäßig im Meer gelandet und einige Stunden später geborgen worden.

Das Weltraumfahrzeug, dessen Form an einen Düsenjäger erinnert, soll künftig bis zu vier Touristen ins All bringen. Rund 100 Kilometer über der Erde sollen sie Schwerelosigkeit und den spektakulären Blick auf den blauen Planeten genießen. Die Kosten für den zweistündigen Flug würden pro Gast wahrscheinlich 200 000 Euro betragen. Erste kommerzielle Flüge könnten etwa sieben Jahre nach der Bereitstellung der Entwicklungsfinanzierung stattfinden, hieß es. Allerdings sucht die Airbus-Sparte Defense and Space, in der Astrium, Cassidian und Airbus Military aufgegangen sind, nach Investoren für All-Tourismus. Insgesamt ginge es um Ausgaben von mehreren Milliarden Euro.

Der Jet könnte dann auch für wissenschaftliche oder operative Missionen genutzt werden und einen Zugang zum Weltraum bieten. Er könnte auch Vorreiter für den schnellen Transport zwischen weit entfernten Orten auf der Erde sein. Für einen europäischen Zugang zur internationalen Raumstation ISS wäre er mit einer Maximal-Flughöhe von 200 Kilometern nicht geeignet – die ISS fliegt auf 350 bis 400 Kilometern Höhe. Die Tests wurden von den Wirtschaftsentwicklungsbehörden Singapurs unterstützt.