Berlin, 02. Juni 2016 Wissenschaftler haben erstmals die genauen Umstände des Todes von Flugpionier Otto Lilienthal untersucht und dabei einen Konstruktionsfehler des Hängegleiters ausgeschlossen. Die Bauweise habe alle Voraussetzungen für sicheres Fliegen mitgebracht, erklärte Andreas Dillmann vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) heute auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin. Der […]

Berlin, 02. Juni 2016

Wissenschaftler haben erstmals die genauen Umstände des Todes von Flugpionier Otto Lilienthal untersucht und dabei einen Konstruktionsfehler des Hängegleiters ausgeschlossen.

Die Bauweise habe alle Voraussetzungen für sicheres Fliegen mitgebracht, erklärte Andreas Dillmann vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) heute auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin. Der Gleiter habe jedoch nur bei Windstille oder Gegenwind sicher geflogen werden können. Für andere Windverhältnisse habe die Manövrierfähigkeit schlicht nicht ausgereicht.

Die DLR-Forscher testeten einen Nachbau des sogenannten Normalsegelapparats von Lilienthal mehrfach in einem Windkanal. „Der Gleiter hat Windgeschwindigkeiten bis zu 36 Kilometern pro Stunde standgehalten und Datensätze geliefert, die Lehrbuchcharakter haben“, sagte Dillmann. Der Pilot habe aber nur begrenzte Möglichkeiten gehabt, durch Beinbewegungen gegenzusteuern. „Er hätte am Unglückstag nicht fliegen dürfen.“

Lilienthal war am 9. August 1896 mit seinem Gleiter in Brandenburg in eine Sonnenbö – eine stark aufsteigende Luftströmung infolge von Überhitzung am Boden – geraten und abgestürzt. Er starb einen Tag später an seinen Verletzungen.