Frankfurts Flughafenchef Stefan Schulte hat die zeitraubende Beschaffungspolitik des Bundes für neuartige Handgepäckscanner kritisiert. Es werde aktuell ein Testlauf in Köln vorbereitet für Geräte, die in München schon längst im Einsatz sind, sagte der Fraport-Chef am Donnerstagabend in Frankfurt. «So weit ich weiß, gehört Bayern zu Deutschland. Ich frage mich, was da noch getestet werden […]

Frankfurts Flughafenchef Stefan Schulte hat die zeitraubende Beschaffungspolitik des Bundes für neuartige Handgepäckscanner kritisiert.

Es werde aktuell ein Testlauf in Köln vorbereitet für Geräte, die in München schon längst im Einsatz sind, sagte der Fraport-Chef am Donnerstagabend in Frankfurt. «So weit ich weiß, gehört Bayern zu Deutschland. Ich frage mich, was da noch getestet werden muss. Damit muss man sich nicht mehr aufhalten», betonte Schulte.

Die neuen Geräte scannen das Handgepäck der Passagiere mit der aus der Medizin bekannten Technik der Computer-Tomographie (CT). Statt wenigen Aufsichtsbildern wie bislang entstehen ohne Tempoverlust bis zu 800 Aufnahmen des Gepäckstücks, was am Bildschirm dreidimensionale Ansichten und die schichtweise Durchleuchtung der Gegenstände ermöglicht. Laptops und Flüssigkeiten könnten künftig im Handgepäck bleiben, der komplette Ablauf wird schneller. Die Geräte sind auch in anderen europäischen Ländern und den USA im Einsatz.

Während Bayern die Fluggastkontrollen in Eigenregie organisiert, obliegt diese Aufgabe am Frankfurter Flughafen der Bundespolizei. Das zuständige Bundesbeschaffungsamt hat die neuen Geräte bislang nicht zugelassen und strebt nun den Test in Köln an. Fraport fürchtet, dass selbst bis zur ersten Teil-Eröffnung des neuen Terminals 3 im Jahr 2021 die neue Technologie immer noch nicht einsetzbar ist und dann veraltete Anlagen eingebaut werden müssten.

Schulte rechnet vor Weihnachten trotz erhöhtem Personaleinsatz erneut mit langen Warteschlangen vor den Kontrollen am größten deutschen Flughafen. «Wir tun, was wir können. Aber es wird Wartezeiten geben.»

dpa