Wizz Air stationiert eine fünfte A321neo in Wien. Robert Carey, Präsident der ungarischen Billigfluglinie, erläutert gegenüber AERO-INTERNATIONAL- Mitarbeiter Kurt Hofmann die weitere Strategie des Konzerns.

AERO INTERNATIONAL hat mit Robert Carey, Präsident der ungarischen Billigfluglinie Wizz Air gesprochen. Es geht dabei um die weitere Strategie des Konzerns.
AERO: Wizz Air hatte ihr Angebot in Wien reduziert, wird nun wieder aufgebaut?
ROBERT CAREY:Wir fliegen ab Wien 37 Ziele in 24 Ländern mit gegenwärtig vier A321neo an, ab Dezember werden es fünf Flugzeuge sein. Neu kommen dabei Funchal auf Madeira sowie Dschidda und Riad in Saudi- Arabien ins Streckennetz, dorthin bieten wir dann drei Strecken ab Wien an. Macht also 40 Ziele insgesamt. Erhöht werden auch Frequenzen auf bestehenden Routen. Ob wir ein sechstes Flugzeug in Wien stationieren, ist noch nicht entschieden. Unsere ursprünglichen Pläne in Salzburg haben leider nicht funktioniert, aber mal schauen, was die Zukunft bringt! Klagenfurt ist für uns ein nicht einträglicher Flughafen.

Wizz Air sucht aktuell einen Partner in Saudi-Arabien

AERO: Drei Strecken alleine von Wien nach Saudi-Arabien …
ROBERT CAREY: Ja! Wir setzen zudem unsere Suche nach einem Partner in Saudi-Arabien fort, um eine Fluggesellschaft ähnlich der Wizz Air Abu Dhabi zu gründen. Wir müssen einen Investitionspartner finden, der wirklich mit uns zusammenarbeiten möchte. Es sollte eine Joint-Venture-Struktur sein, damit es eine nationale Fluggesellschaft werden kann. Wizz Air plant 20 Strecken ab elf europäischen Städten nach Saudi-Arabien. Drei weitere Routen werden 2023 dazukommen. Saudi-Arabien sieht das Wachstum seiner Luftfahrtindustrie als wesentlichen Bestandteil seines Plans „Saudi Vision 2030“ an – ein strategischer Rahmen, um die Abhängigkeit des Landes von Öleinnahmen zu verringern und seine Wirtschaft zu diversifizieren. Wenn Sie sich das Ziel der Vision 2030 ansehen, versuchen die Saudis, die Zahl der fliegenden Passagiere auf 100 Millionen zu verdreifachen.
Wizz Air hat große Pläne für die Zukunft, sagt Präsident Robert Carey.
Robert Carey, Präsident der Wizz Air, rechnet mit 55 Millionen Wien-Passagieren.
AERO: Wie ist das Jahr 2022 für Wizz Air gelaufen?
ROBERT CAREY: Für das Jahr 2022 planen wir mit rund 55 Millionen Passagieren. Damit würden wir über dem Aufkommen liegen, das wird vor der Corona-Pandemie hatten.

Für Wizz Air ist die A321neo besonders wichtig geworden

AERO: Wizz Air besteht aus Wizz Air UK, Wizz Air Hungary, Wizz Air Abu Dhabi und Wizz Air Malta. Wie geht es weiter?
ROBERT CAREY: Wir betreiben gegenwärtig 165 Flugzeuge auf mehr als 1000 Strecken zu 52 Ländern. Dabei ist die A321neo für Wizz Air besonders wichtig geworden. Es ist unser primäres Flugzeug, und wir haben bereits 65 davon in der Flotte. Bis zum Geschäftsjahr 2028 wollen wir auf 379 Flugzeuge erweitern, und bis Ende des Jahrzehnts erwarten wir 500 Flugzeuge. Die Hälfte dieser Flotte könnte in Malta registriert werden. Und unsere Flugzeuge in Wien werden davon die ersten sein.
Text: Kurt Hofmann