Von Ben „531 Ghost“ King von SimHQ Seit vielen Jahren bin ich aktiver Hobby-Simulatorpilot und über ein Jahrzent schon teste ich Software und Hardware von “CH Products”. Generell verwende ich Logitech, Thrustmaster, Saitek und CH Products Produkte. Für diesen Testbericht habe ich einen Saitek X-55 HOTAS (Hands On Throttle and Stick). Der Stick Wenn Der […]

Von Ben „531 Ghost“ King von SimHQ

Seit vielen Jahren bin ich aktiver Hobby-Simulatorpilot und über ein Jahrzent schon teste ich Software und Hardware von “CH Products”. Generell verwende ich Logitech, Thrustmaster, Saitek und CH Products Produkte. Für diesen Testbericht habe ich einen Saitek X-55 HOTAS (Hands On Throttle and Stick).

Der Stick

Wenn Der Platz auf Ihrem Schreibtisch nicht unbegrenzt ist, sollten Sie die Maße des Sticks bedenken: 35 x 22,5 x 30,5 cm.

Er besteht aus den folgenden Komponenten:

Saitek hat sich (zumindest größtenteils) auf alte Stärken besonnen, indem sie eine einzelne Spiralfeder verwenden, um für die nötige Zentrierung zu sorgen. Die Federhärte kann nun allerdings für die Einen genau richtig sein – für die Anderen ist es dann zu weich oder zu hart. Deswegen kann man die Federn austauschen und es werden vier verschieden harte Federn mitgeliefert. Oder man verzichtet ganz auf sie.

Quelle: Saitek

Neben der X- und Y-Achse verfügt der Stick auch über die Z-Achse (sprich, man kann ihn drehen um z.B. das Seitenruder anzusteuern). Das lässt sich in der Software deaktivieren (für den Fall dass man Ruderpedale besitzt). Per Hardware lässt diese Achse sich leider nicht sperren, aber das nötige Drehmoment ist meiner Ansicht nach hoch genug, dass das nicht arg stört.

Angeschlossen wird das System per USB (3.0 kompatibel) NACH der Softwareinstallation und sollte beim ersten Verwenden kalibriert werden. Zum Testzeitpunkt musste das noch über die Windowseigene Software geschehen.

Das ganze Gerät besteht aus Kunststoff, der Griff ist mit einer recht angenehmen Gummierung versehen. Jeder Knopf und jedes Hütchen ist gut erreichbar, aber bei manchen von Ihnen muss man sich schon etwas bemühen, nicht andere Knöpfe gleich mit zu drücken (siehe Foto). Grundsätzlich empfinde ich den Weg, den man speziell die Hütchen drücken muss bis eine Reaktion erfolgt, ungewohnt lang. Genauso wie beim Trigger. Die Hütchen haben alle 8 Endpositionen, können aber per Software auf 4 beschränkt werden.

Man muss acht geben, die Hütchen nicht gleich mitzudrücken. Quelle: SimHQ

Der Throttle

Quelle: SimHQ

Das verwendete Material ist dasselbe wie beim Stick – auch die angenehme Gummierung. Der Schubhebel selbst hat keine Rasten (Idle oder Nachbrenner). Die zum Verstellen nötige Kraft lässt sich mit einem seitlichen Rädchen justieren (beim Vorgänger war das schlechter zu erreichen, nämlich auf der Unterseite des Gehäuses). Die ganze Einheit kann mit Schrauben am Tisch befestigt werden (ich verwende sehr starkes Klettband). Die Drehregler am Schubhebel verfügen über eine Raste in der Mittelstellung. Die unteren Knöpfe sind gut zu erreichen, aber diejenigen, die sich rechts vom Schubhebel befinden können sehr schwierig zu bedienen sein, je nach Stellung des Hebels. Die sollte man wirklich nicht mit Funktionen belegen, die im Luftkampf wichtig sind. Der Schubhebel ist außerdem zweigeteilt, man kann ihn auch verriegeln wenn man möchte.

Quelle: SimHQ

Die Software

Der Hersteller bewirbt die Software damit, dass sie von Grund auf neu programmiert wurde und so gerade für Einsteiger wesentlich zugänglicher ist, als die „etwas esoterische Vorgängerversion“. Tatsächlich ist die Software übersichtlicher gestaltet worden. Neu ist, dass man die Kurvatur entweder völlig frei einstellen oder einige Voreinstellungen einfach übernehmen kann. Wie früher auch können die Tastenbelegungen gespeichert werden. Man sollte aber nicht vergessen, sie neben dem Speichern auch zu Aktivieren – sonst stehen sie später im Simulationsprogramm nicht zur Verfügung.

Quelle: Saitek

Quelle: Saitek

Quelle: Saitek

Der Gesamteindruck

Was gut gelöst wurde:

Beide Geräte, Stick und Schubhebel, fühlen sich sehr gut an, was nicht zuletzt der Gummierung zu verdanken ist. Grundsätzlich kann man fast alle Knöpfe gut erreichen. Die Menge der Knöpfe, Regler und Hütchen ist sehr ordentlich J

Preislich liegt das System bei rund 200 Euro – man wird kaum etwas billigeres mit gleichem Leistungsumfang finden.

Die Möglichkeit, die Federhärte zu ändern ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ebenso wie die Verlegung der Schraube für die Schubhebelfestigkeit.

Dass auch andere Saitek Produkte in die mitgelieferte Software einbezogen werden sollen, erscheint durchaus wünschenswert.

Was besser sein könnte:

Dass man für die Kalibrierung die Windows-eigene Software verwenden muss, ist aus meiner Sicht keine gute Idee, da diese nicht besonders intuitiv zu bedienen ist. Das soll aber per Update behoben werden.

Die mitgelieferte Software sieht neu aus, kann aber im Wesentlichen dasselbe wie die Vorgängerversionen.

Anmerkung der Redaktion: Die Bewertungen auf der deutschen Amazon Webseite für dieses Produkt sind durchwachsen. Es gab Beschwerden über eine schlechte Verarbeitung und frühe Ausfälle. Die Nutzer auf der amerikanischen Amazon Seite sind deutlich zufriedener.

Der Text wurde aus dem Englischen übersetzt und adaptiert.