München Helikopter-Simmer kennen es: Die übliche Steuerungs-Hardware mit einem Stick mit Ruder – wenn man Glück hat, ein HOTAS-System – ist für Hubschrauber nicht das gelbe vom Ei. Selbstbau-Lösungen sind auch oft ein reiner Notbehelf und extrem unpraktisch, zu Kaufen gibt es für Hobbysimmer nichts. Diese Marktlücke möchte „Ray`s Aviation“ schließen. Raymond Andersen, scheinbar ein […]

München

Helikopter-Simmer kennen es: Die übliche Steuerungs-Hardware mit einem Stick mit Ruder – wenn man Glück hat, ein HOTAS-System – ist für Hubschrauber nicht das gelbe vom Ei. Selbstbau-Lösungen sind auch oft ein reiner Notbehelf und extrem unpraktisch, zu Kaufen gibt es für Hobbysimmer nichts. Diese Marktlücke möchte „Ray`s Aviation“ schließen.

Raymond Andersen, scheinbar ein Ein-Mann-Unternehmer aus den USA (er gibt als Kontaktadresse eine eMail ohne eigene Domain an), vertreibt seit neuestem über den FSPilotShop das sogenannte „Heli Kit“.

Hierbei handelt es sich um ein komplettes Eingabegerät für PC-Systeme, welches über einen Cyclic-Stick, Ruderpedale und einen Kollektiv-Steuerhebel verfügt. Man muss selbst nur noch einen Stuhl beisteuern, das Gerät wie einen ganz normalen Joystick per USB anschließen und kann losfliegen.

Dem Hersteller zufolge soll das Gerät mit allen gängigen Simulatoren kompatibel sein da es sich wie ein standard-Joystick anmeldet.

Ein großer Vorteil ist, dass es faltbar ist. Damit fällt das Problem weg, das andere Cockpit-Nachbauten haben: Man braucht für diese eigentlich ein eigenes Simulations-Zimmer im Haus, denn diese Bauten sind sperrig und in der Regel schlecht oder gar nicht transportierbar. Das Heli Kit lässt sich aber recht handlich zerlegen und wiegt insgesamt nur gute 3 Kilogramm. Das geringe Gewicht kommt daher, dass es aus Kunststoff gefertigt ist und nur sehr wenige Metallteile enthält. Tester bemängeln hier, dass ein Aufbau aus Metall eine realistischere Anmutung gegeben hätte.

Der größte Kritikpunkt ist aber der, dass das System sich lediglich für zivile Simulationen eignen dürfte denn es sind keinerlei Eingabebuttons vorhanden. Was bei zivilien Hubschraubern nur ab und zu unpraktisch sein dürfte, wird bei militärischen Hubschraubern vermutlich zum K.O. Kriterium. Es scheint schwer vorstellbar, dass man während hektischer Flugmanöver noch die Zeit hat, die Hände von den Sticks zu nehmen um über eine Tastatur Eingaben vorzunehmen. Ein unerfreulicher Kontakt mit dem virtuellen Boden dürfte nicht lange auf sich warten lassen.

Fazit: Eine sehr gute Idee, die auch vielversprechend umgesetzt ist, aber leider einen Teil der potentiellen Kunden ausschließt. Der Preis wirkt mit ca. 490 Euro durchaus vernünftig (wenn man dagegenstellt, wie lange man an einem Eigenbau arbeiten würde).

PS: Für RC-Piloten gibt es einen Zurüst-Satz mit dem sich die Fernbedienungen der Modellhubschrauber steuern lassen.

Quelle: FSPilotShop