Hamburg (dpa) – Ein Warnstreikaufruf der Gewerkschaft Verdi am Hamburger Flughafen hat am Donnerstag zu Dutzenden Flugstreichungen geführt. Bis zum frühen Nachmittag fielen 48 Flüge aus, jeweils zur Hälfte an- und abgehende Maschinen. Dadurch seien bereits tausende Passagiere betroffen, sagte eine Flughafen-Sprecherin. Von 12.30 Uhr an, als die rund 1000 Beschäftigten der Gepäck- und Flugzeugabfertigung […]

Hamburg (dpa) – Ein Warnstreikaufruf der Gewerkschaft Verdi am Hamburger Flughafen hat am Donnerstag zu Dutzenden Flugstreichungen geführt. Bis zum frühen Nachmittag fielen 48 Flüge aus, jeweils zur Hälfte an- und abgehende Maschinen. Dadurch seien bereits tausende Passagiere betroffen, sagte eine Flughafen-Sprecherin. Von 12.30 Uhr an, als die rund 1000 Beschäftigten der Gepäck- und Flugzeugabfertigung zur Arbeitsniederlegung aufgefordert waren, sollte es ursprünglich rund 250 Flüge mit 30 000 Passagieren geben.

Der Warnstreik mitten in den Hamburger Ferien sei völlig verantwortungslos und sozial zutiefst ungerecht, sagte der Geschäftsführer der HAM Ground Handling, Christian Noack. «Verdi trifft damit vor allem die jetzt reisenden Familien.» In der Tochterfirma des städtischen Flughafens sind die Bodenverkehrsdienste (BVD) gebündelt.

Die BVD-Mitarbeiter hatten durch einen Ausstand bereits am 4. Februar den Flughafen für einen Tag lahmgelegt. Grund für den erneuten Ausstand bis Betriebsschluss sind die festgefahrenen Tarifverhandlungen. Die Arbeitnehmervertreter wollen vor allem einen sofortigen Mindeststundenlohn von 12 Euro durchsetzen. In der von der HAM Ground Handling GmbH angestrebten Tarif-Laufzeit von 24 Monaten werde für die Anlerntätigkeit ein Einstiegsgehalt erreicht, das deutlich über 12 Euro liege, bekräftigte der HAM-Chef. «Wir sind bis an die Grenze dessen gegangen, was bei den Bodenverkehrsdiensten im derzeitigen Luftverkehrsmarkt wirtschaftlich leistbar ist.»

Die Arbeitnehmervertreter forderten zuletzt eine Tariferhöhung von acht bis zwölf Prozent, bei einer Laufzeit von 20 Monaten, sowie angemessenere Zeit- und Schichtzuschläge. Die Arbeitgeberseite hat nach eigenen Angaben eine Lohnerhöhung von 7,0 Prozent angeboten. In fünf Tarifrunden gab es keinen Durchbruch, die nächste ist für den 20. März angesetzt.