Mainz (dpa) – Der Spezialglas-Hersteller Schott setzt verstärkt auf den Smartphonemarkt. Nach einem Rekordgewinn will das Mainzer Unternehmen künftig vom boomenden Markt für Faltdisplays und Dünnglas für Smartphones profitieren. In den kommenden drei bis vier Jahren sollen insgesamt rund 300 Millionen Euro investiert werden, kündigte Schott am Mittwoch an. Wachstum solle zudem mit Pharmaverpackungen aus […]

Mainz (dpa) – Der Spezialglas-Hersteller Schott setzt verstärkt auf den Smartphonemarkt. Nach einem Rekordgewinn will das Mainzer Unternehmen künftig vom boomenden Markt für Faltdisplays und Dünnglas für Smartphones profitieren. In den kommenden drei bis vier Jahren sollen insgesamt rund 300 Millionen Euro investiert werden, kündigte Schott am Mittwoch an. Wachstum solle zudem mit Pharmaverpackungen aus Glas und Kunststoff gelingen. Auch bei der Zerodur-Glaskeramik, die sich selbst unter extremen Bedingungen quasi nicht ausdehnt, sieht der Konzern großes Potenzial. Sie kommt etwa in Satelliten, bei Hochleistungsteleskopen und in der Luftfahrt zum Einsatz.

Im Geschäft mit dünnem Glas für faltbare Displays spiele die Musik vor allem in China, sagte Vorstandschef Frank Heinricht. «Das ist ein Thema, was uns in den kommenden Jahren noch viel mehr beschäftigen wird.» Die Absatzchancen für Glas im Smartphone-Markt seien auch deswegen gestiegen, weil die Geräte mittlerweile auf der Vor- und Rückseite aus widerstandsfähigem Glas gefertigt würden.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/18 (30. September 2018) erwirtschaftete der Konzern einen Überschuss von 207,7 Millionen Euro. Das war ein Plus von rund sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz legte um ein Prozent auf 2,08 Milliarden Euro zu. Hier hätten sich Währungseinflüsse negativ ausgewirkt, währungsbereinigt lag das Erlösplus bei über sechs Prozent.

Der Auslandsanteil am Umsatz liegt unverändert bei 86 Prozent. Wichtigste Märkte sind Europa, Nordamerika und Asien. Im laufenden Geschäftsjahr 2018/19 peilt das Unternehmen mit rund 15 500 Beschäftigten ein Umsatzplus von drei bis sechs Prozent an.