Prag (dpa) – Tschechien bietet Italien Drohnen für den Kampf gegen Menschenschleuser im Mittelmeer an. «Diese Verbrecher verdienen Milliarden Euro», sagte Ministerpräsident Andrej Babis nach einem Bericht der Zeitung «Pravo» (Mittwoch). Die Drohnen könnten helfen, die Küstenlinie des Mittelmeers zu überwachen, die Schleuser bei der Arbeit zu beobachten und so abzuschrecken. Babis will das Angebot […]

Prag (dpa) – Tschechien bietet Italien Drohnen für den Kampf gegen Menschenschleuser im Mittelmeer an. «Diese Verbrecher verdienen Milliarden Euro», sagte Ministerpräsident Andrej Babis nach einem Bericht der Zeitung «Pravo» (Mittwoch). Die Drohnen könnten helfen, die Küstenlinie des Mittelmeers zu überwachen, die Schleuser bei der Arbeit zu beobachten und so abzuschrecken.

Babis will das Angebot bei einer Reise nach Italien und Malta in zwei Wochen persönlich der Gegenseite unterbreiten. Mit dem italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte hatte sich der Gründer der populistischen ANO-Bewegung vor kurzem einen Schlagabtausch geliefert. Während Conte den Tschechen in einem offenen Brief aufrief, Italien bei der Aufnahme von Bootsflüchtlingen zu helfen, hatte Babis dies als «Weg in die Hölle» abgetan.

Die neue italienische Regierung aus populistischer Fünf-Sterne-Bewegung und rechter Lega streitet seit Wochen mit anderen EU-Staaten über die Zuständigkeit für Flüchtlingsschiffe. Tschechien gehört neben der Slowakei, Polen und Ungarn der sogenannten Visegrad-Gruppe an. Das lose Bündnis ist gegen verbindliche Umverteilungsquoten für Schutzsuchende in Europa.