Nichts geht mehr im ICE-Netz: Erstmals seit dem Orkan «Kyrill» im Jahr 2007 hat die Bahn den Betrieb auf ihren gesamten Fernverkehr eingestellt. Am Morgen sollen wieder Züge rollen. Aber nicht sofort überall. Berlin (dpa) – Nach der Zwangspause wegen des Orkans «Friederike» soll der Fernverkehr der Deutschen Bahn am Freitagmorgen wieder anrollen. In einigen […]

Nichts geht mehr im ICE-Netz: Erstmals seit dem Orkan «Kyrill» im Jahr 2007 hat die Bahn den Betrieb auf ihren gesamten Fernverkehr eingestellt. Am Morgen sollen wieder Züge rollen. Aber nicht sofort überall.

Berlin (dpa) – Nach der Zwangspause wegen des Orkans «Friederike» soll der Fernverkehr der Deutschen Bahn am Freitagmorgen wieder anrollen. In einigen Regionen sind jedoch weiter Einschränkungen zu erwarten. Insbesondere in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen seien noch wichtige Strecken gesperrt, teilte die Bahn mit. Wegen der Auswirkungen des Sturms hatte die Deutsche Bahn am Donnerstag erstmals seit dem Orkan «Kyrill» im Jahr 2007 den Betrieb auf ihrem gesamten Fernverkehrsnetz eingestellt.

Der schwerste Orkan seit mehr als zehn Jahren in Deutschland hatte mindestens sechs Menschen das Leben gekostet. Vielerorts wurde zeitweise Windstärke 12 und mehr gemessen. Auch mehrere Flughäfen strichen aus Sicherheitsgründen Flüge. Im Norden machte zudem regional Schneeglätte Autofahrern zu schaffen.

Im Süden Deutschlands sollten die Züge bereits ab dem Morgen weitgehend normal verkehren, wie es in einer Mitteilung der Deutschen Bahn hieß. «Im Norden Deutschlands starten die Züge, sobald weitere Strecken von Schäden befreit und freigegeben wurden. Wir erwarten, dass bereits im Laufe des Vormittags alle Metropolen Deutschlands – mit Einschränkungen – wieder mit dem Fernverkehr erreichbar sein werden. Für das Wochenende erwarten wir einen weitgehend normalen Verkehr.»

Wegen des Orkans musste am Donnerstag im thüringischen Bad Salzungen sogar die Bundeswehr ausrücken und einen getöteten Feuerwehrmann bergen. Ein Schützenpanzer Marder half zudem, Bäume abzutransportieren, die den Weg zur Unglücksstelle versperrten. Der 28-Jährige war im Einsatz von einem Baum erschlagen worden.

Wegen der Gefahr umstürzender Bäume sollte die Autobahn 7 an der Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Hessen in Richtung Süden laut Polizei voraussichtlich bis zum Mittag gesperrt bleiben. Probleme auf den Straßen gab es auch in Westsachsen: Die Autobahn 72 in Richtung Bayern war in der Nähe von Zwickau nach einem Lastwagen-Unfall mit drei Fahrzeugen in der Nacht dicht, und die Polizei ging davon aus, dass das bis zum Morgen so bleiben sollte. Ein Laster war in ein Stauende gerast, zwei Männer starben. Der Stau hatte sich aufgrund eines sturmbedingten Unfalls gebildet. Allerdings hatte «Friederike» mit dem folgenden Unfall der Laster nichts zu tun, wie ein Polizeisprecher sagte.