Nach schwungvollen Drehungen kommt das Personalkarussell zum Stehen. Der neue Flughafenchef macht die Neueinstellung rückgängig, die die Turbulenzen auslöste. Und es gibt einen neuen Kontrolleur. Berlin (dpa) – Einen Monat nach Beginn der Führungskrise am neuen Hauptstadtflughafen sind vorerst alle Posten wieder besetzt. Der Chef des Stromnetzbetreibers 50Hertz, Boris Schucht, soll für Berlin das letzte freie […]

Nach schwungvollen Drehungen kommt das Personalkarussell zum Stehen. Der neue Flughafenchef macht die Neueinstellung rückgängig, die die Turbulenzen auslöste. Und es gibt einen neuen Kontrolleur.

Berlin (dpa) – Einen Monat nach Beginn der Führungskrise am neuen Hauptstadtflughafen sind vorerst alle Posten wieder besetzt. Der Chef des Stromnetzbetreibers 50Hertz, Boris Schucht, soll für Berlin das letzte freie Aufsichtsratsmandat übernehmen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Senatskreisen erfuhr. Das wird die Landesregierung auf Vorschlag des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) voraussichtlich am Dienstag beschließen. Unterdessen wurde das Engagement des zwischenzeitlichen Bauleiters Christoph Bretschneider im Terminal des BER-Flughafens wieder beendet.

Man habe den Beratervertrag in beiderseitigem Einvernehmen aufgehoben, teilte die Flughafengesellschaft am Freitag mit. Ex-Flughafenchef Karsten Mühlenfeld hatte im Februar den früheren Bahn-Manager Bretschneider geholt. Er sollte Technikchef Jörg Marks ersetzen, den Mühlenfeld freigestellt hatte, weil die Bauarbeiten im Terminal nicht schnell genug vorangingen.

Im folgenden Führungsstreit mit dem Aufsichtsrat holte das Kontrollgremium jedoch Marks zurück und setzte Mühlenfeld vor die Tür. Neuer Flughafenchef ist Ex-Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup. Das Unternehmen machte keine Angaben zu einer möglichen Abfindung für Bretschneider.

Müller und seine Senatoren zogen sich vergangene Woche aus dem Aufsichtsrat zurück, ein weiteres Mandat wurde durch den Wechsel von Lütke Daldrup in die Geschäftsführung frei.

50Hertz betreibt das Stromübertragungsnetz in Ostdeutschland und Hamburg und investiert für die Energiewende kräftig in neue Leitungen. «Er hat Erfahrung mit Großprojekten und den entsprechenden Planungs- und Genehmigungsprozessen», sagte Senatskanzleichef Björn Böhning. Gleichzeitig führe er operativ ein Großunternehmen.